#1

GPS Geologger und Geotagger

in analoges Fotozubehör 28.08.2012 15:44
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Hallo zusammen!

Ich bin am überlegen, ob ich mir in bälde einen Geologger zulegen möchte, der möglicherweise für die Nikon DSLR auch geotaggen kann. Ich habe zugegebenermaßen von GPS und den andere Satellitensystemen (Galileo, GLONASS, usw.) nicht viel Ahnung und werde mich auch nicht zu tief in diese Materie oder gar in die Fähigkeiten der Chipsätze einarbeiten. Wichtig sind mir hier erst einmal nur die Möglichkeiten, die diese Systeme bieten.

Funktionsprinzip Geologger
Ein Geologger ist ein GPS-Empfänger, der empfangene GPS-Signale mitprotokolliert. Es gibt dabei zwei verschiedene Systeme: Die einen sind ereignisorientiert, reagieren also auf das Auslösen der Kamera, die anderen sind zeitbasiert. Die ereignisorientierten Systeme sind speziell für die Photographie gemacht, haben i.d.R. eine Zubehörschuh- und/oder Trageriemenhalterung. Die Zubehörschuhvariante, über die z.B. der Bilora Geotagger oder Jobo photo GPS verfügen, loggt über den Blitzkontakt mit, die Trageriemenvariante, über die z.B. der Solmeta Geotagger Pro 2 oder der DawnTech di-GPS Pro L verfügen, geht nur mit Kameras, die eine Schnittstelle eingebaut haben. Die geloggten Daten werden später am PC ausgelesen und mit den Bildern synchronisiert und zusammengeführt.

Funktionsprinzip Geotagger
Ein Geotagger ist ein GPS-Empfänger, der seine empfangenen GPS-Daten entweder zum Zeitpunkt des Auslösens oder gar ständig an die Schnittstelle der Kamera übermittelt, wobei die letztere Variante die stromhungrigste sein dürfte. Reine Geotagger, die also selbst nicht mitspeichern, funktionieren prinzipbedingt nur mit DSLRs. Zwar könnte rein theoretisch auch eine Nikon F5, F100 oder F6 die Daten intern abspeichern und die Daten mit dem Nikon MV-1 auslesbar machen, Nikon hat es allerdings versäumt, diese Möglichkeit einzubauen, obwohl sie bereits in der D1 vorhanden war. Die bittere Wahrheit: Reine Geotagger ohne Logfunktion arbeiten nicht mit analogen Kameras zusammen.

Geotagger für Nikon DSLRs
Es gibt sie in allen Varianten und Qualitäten, vom Nikon GP-1 und dessen Nachbauten, über die Systeme von Solmeta und DawnTech bis hin zu Systemen wie Garmin GPS 72H und GPSMap 78(s), die auch ganz ohne Kamera und Nikon MC-35-GPS-Kabel nutzbar sind. Da dies hier aber ein analoges Forum ist, gehe ich nicht weiter auf Geotagger ein.


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#2

RE: GPS Geologger

in analoges Fotozubehör 28.08.2012 16:59
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Für die analoge Photographie interessant sind Geologger. Von den Geräten von Bilora bzw. Jobo und den Geologger-Geotagger-Zwittern von Solmeta und DawnTech einmal abgesehen werden die meisten Geräte extern sein, die per se erst einmal keinen direkten Kontakt zum Zubehörschuh haben. Das heißt leider auch, daß diese Geräte zu Beginn einmalig eingeschaltet werden müssen und dann während des ganzen Photographierens eingeschaltet bleiben, während man in der Gegend streunt.

Zuerst genannt werden müssen hier alle GPS-fähigen SmartPhones, die eine Anwendung ("App") haben, die das Protokollieren übernimmt. Handgeräte wie z.B. der miniHomer 2.6 oder der Wintec WBT 202, dessen Vorgänger schon von manchem Photografen gelobt wurde, sind eine Lösung, wenn man kein SmartPhone besitzt. Nach Möglichkeit sollte das Gerät über einen Wechselakku oder noch besser über eine Stromversorgung mit handelsüblichen NiMH-Akkus (AA-Mignon oder AAA-Micro) verfügen.

Die Kamera (Lösung ohne Zubehörschuh)
Die ganze Geschichte funktioniert nur, wenn die verwendete Kamera in irgendeiner Art und Weise die Uhrzeit abspeichert. Die Nikon F90(x), F5, F100 und F6 können das, wobei man die Zeiten später mit NiCOMM (von mir nicht getestet!) oder mit dem Nikon MV-1 von der Kamera herunterladen kann. Kameras wie die Nikon F6 können die Uhrzeit auch auf den Filmsteg belichten, wobei es später mit der Lupe eine Fummelei wird, wenn man die Schrift der vom Labor am Filmsteg zerschnittenen Negative wieder entziffern muß. Wie das bei Kameras anderer Hersteller aussieht, vermag ich nicht zu sagen.

Für Bastler (mit Zubehörschuh mit Mittenkontakt)
Möglicherweise hat man einen Geologger, der auf Tastendruck mitloggt, und kann mit feiner Lötspitze und etwas handwerklichem Geschick eine Lösung basteln, die man auf einen Zubehörschuh schieben kann. Die Funktion wäre dann ähnlich wie beim Geologger von Bilora oder Jobo, nur mit dem Unterschied, daß man im Gegensatz zu Bilora und Jobo die Daten auch ohne Internetverbindung in das NMEA- oder in ein anderes, standardisiertes Datenformat wandeln kann (das ist nämlich ein empfindlicher Nachteil der Bilora- und Jobo-Geräte). Die Tastendrucklösung hat den Vorteil, daß man später ohne Suche jeden GPS-Datensatz einem Bild zuordnen kann, solange man keine Mehrfachauslösung an der Kamera einstellt.

Abschließend werden die entwickelten Negative gescannt und mit Geosetter die GPS-Daten in die JPEG-, TIFF- oder Adobe-DNG-Daten eingefügt. Wer es nötig hat, kann übrigens die Sprache von Geosetter auf Englisch stellen, so wie es manche Deutschsprecher tun. Der Sinn daran erschließt sich mir allerdings nicht, vielleicht bin ich dafür zu doof.

Das wär's zum Thema GPS, so wie ich mir das angelesen habe. Hinweise und Korrekturen sind immer willkommen. Ich persönlich habe mich noch nicht für die eine oder andere Lösung entschieden, tendiere aber zu einer universellen Lösung, die mit jedem Zubehörschuh mit Mittenkontakt funktioniert.

Gruß,
Daniel


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#3

RE: GPS Geologger

in analoges Fotozubehör 28.08.2012 19:23
von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge

Ok, und wenn du uns jetzt noch verraten würdest warum das Ganze?? Was erhoffst du dir daraus?


Gruß,

Detlef


'Wir sehen nicht nur mit unseren Augen, sondern auch mit unserem Gefühl'



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#4

RE: GPS Geologger

in analoges Fotozubehör 28.08.2012 19:38
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von Dnaturfoto im Beitrag #3
Ok, und wenn du uns jetzt noch verraten würdest warum das Ganze?? Was erhoffst du dir daraus?
Gar nichts. Ich dachte nur, ich könnte andere Leute an dem Thema teilhaben lassen. Wenn Dir das nicht gefällt, steht es Dir natürlich frei, einfach nichts dazu zu schreiben.

Daniel


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#5

RE: GPS Geologger

in analoges Fotozubehör 28.08.2012 22:50
von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge

Da liegst du faslch, ich wüsste nur gerne wofür ich sowas einsetzen kann.
Ich kenn das Prinzip vom Biken, da zeichnet der GPS über Wegpunkte die Strecke auf und später bekomme ich über eine Landkarte die Strecke nachgezeichnet. Aber wofür sollte ich dies beim Fotografieren benötigen??


Gruß,

Detlef


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#6

RE: GPS Geologger

in analoges Fotozubehör 28.08.2012 22:55
von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge

Na dann kannste hinterher den Ausdruck fotografieren, ist doch ein dankbares Objekt.

Gruß
Michael
(knopfschüttelnd)


everybody's darling is everybody's Depp (FJS)
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#7

RE: GPS Geologger

in analoges Fotozubehör 29.08.2012 04:38
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Das ist eigentlich recht einfach: Man findet oftmals nach Jahren Bilder und fragt sich: "Wo war das noch und wann habe ich das Bild geschossen?" Der Geologger soll dem Abhilfe schaffen, indem man einem digital vorliegenden Bild (JPEG, TIFF, DNG, usw.) diese Daten zuordnen kann. Deswegen gibt es diese Geräte.

Der einzige Haken bei der analogen Photographie besteht nur, daß die Kamera die Uhrzeit entweder auf den Filmsteg oder auf einem digitalen Medium (z.B. CF-Karte) abspeichern muß, damit später eine Zuordnung zwischen Bild und geloggte GPS-Position möglich ist. Ansonsten müßte man für die Zuordnung Bild<->GPS-Position mindestens Datum und die genaue Uhrzeit auf ein Diktiergerät (oder SmartPhone-App) diktieren.

Wer seine Bilder ausschließlich vergrößert und nicht scant, für den wird sich natürlich der Aufwand sehr wahrscheinlich nicht lohnen.

Gruß,
Daniel


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#8

RE: GPS Geologger

in analoges Fotozubehör 29.08.2012 07:29
von Gelöschtes Mitglied
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Also ich hatte mal einen Garmin eTrex Vista® HCx.
Ausgesprochen gut fand und finde ich ist das man hier auch OSM-Kartenmaterial einspielen konnte (und natürlich noch kann ;) ).
Die Genauigeit und auch der Empfang war hervorragend was zu sehr guten Aufzeichnungsmaterial führte.
Das einzige auf was man achten muss ist die korrekte Einstellung der Uhrzeit beider Geräte (Kamera und Navi).

Derzeit verwende ich einen Garmin Forerunner 305.
Einziger Schwachpunkt das fehlen einer Karte ;).

Im Frühjahr kommt dafür der neue Garmin Edge 800 ins Haus und aufs Rad ;)

Wie man vielleicht feststellen kann halte ich von den Dingern welche meinen Blitzschuh belegen überhaupt nicht viel.
Es fehlt mir an den Dingern einfach am Mehrwert!

Die Garmingeräte (gibt auch andere zb. Magelan uvm.) besitzen eben diesen Mehrwert.

1. Man kann sich Routen erstellen.
2. Positionen programmieren.
3. Geocaching machen :).
4. Fotos taggen.
5. Navigieren
uvm.

Was kann ich mit dem Blitzschuhding?

Die Position beim abdrücken wird gespeichert :((.

lg Werner

Angefügte Bilder:
Voila_Capture72.png

zuletzt bearbeitet 29.08.2012 07:39 | nach oben springen

#9

RE: GPS Geologger

in analoges Fotozubehör 29.08.2012 18:17
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

es gibt noch eine universelle Möglichkeit: Man nimmt eine Digi-Knipse (Smartphone) mit eingebautem GPS. Mit der macht man ein Übersichtsfoto parallel zu den analogen Bildern. Anhand der Digitalbilder kann man dann auch noch nach längerer Zeit die analogen zuordnen.


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#10

Locosys GPS Walker (Rezension/Review)

in analoges Fotozubehör 27.02.2013 17:15
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Ich habe jetzt seit etwa zwei Wochen den Locosys GPS Walker, um damit später Bildern eine geographische Position zuordnen zu können. Das kleine Gerätchen ist etwas größer als ein Daumen, hat ein blauleuchtendes, graphisches LCD, drei Tasten, eine Art Trackpoint, USB-Schnittstelle mit Gummiabdeckung, Fach für eine AA-NiMH-Zelle, Kopfhöreranschluß, Öse für einen Trageriemen, SiRF Star III-Chip und 2 GB Speicher. Er ist nicht wasserdicht, wirkt zerbrechlich und das englische PDF-Handbuch und die Windows-Software mußte man sich von der Herstellerseite herunterladen. Am PC verhält sich der Logger wie ein USB-Stick.

UKW-Radio und MP3/WMA-Spieler mit Karaokefunktion (wer braucht so etwas?) funktionieren einwandfrei, sind aber leise. Zum Radfahren oder Joggen ob der geringen Lautstärke eher ungeeignet. Zur Erinnerung: Zur Befeuerung dient nur eine einzige AA-Zelle. Aber dafür wurde der Logger auch nicht angeschafft.

Die Überraschung ist der GPS-Empfang. Kaum zu glauben: Dieses kleine Ding mit der noch kleineren Antenne empfängt sogar innerhalb des Hauses. Trotz dichter Wolkendecke hat man leicht fünf bis acht GPS-Satelliten. Die Satelliten werden als Balkendiagram mit der jeweiligen Feldstärke angezeigt. Mit einem Tastendruck kann man auf einer symbolisierten Halbkugel auf dem graphischen LCD sehen, wo sich welcher Satellit mit welcher Nummer befindet. Die PDOP wird ebenfalls angezeigt. Der SiRF Star III neigt in Ruheposition zum "Springen" von einigen Metern, aber ich glaube nicht, daß ich verloren wäre, wenn später ein Bild eine Markierung hätte, die um vielleicht 10 oder 15 Meter daneben läge.

Die Uhrzeit ist in UTC und örtlicher Zeit, die man zusätzlich einstellen kann bzw. muß.

Eine kleine Leckerei ist der eingebaute Dopplerkompaß. Dieser zeigt die Richtung an, in die sich der Logger bewegt. Das heißt, man muß sich dazu linear bewegen, damit er die Richtung anzeigen kann. Das funktioniert aber nur dann, wenn die Bewegung schnell genug ist, weil der SiRF-Chip ja "springt". Ich habe herausgefunden, daß man dazu vielleicht 20, aber nicht mehr als 30 m gemächlich joggen muß, damit der Dopplerkompaß funktioniert. Gehen reicht nicht aus. Sehr ärgerlich: Das Handbuch schweigt sich zu diesem Thema aus. Mit etwas Überlegen findet man es heraus.

Der Dopplerkompaß hat noch eine weitere Funktion: Markiert man unterwegs einen Wegpunkt (bis zu 1000 sind möglich), kann man später diesen Wegpunkt auswählen und sich die Entfernung sowie den Weg mit einem graphischen Pfeil weisen lassen. Man findet im dichten pfälzer Urwald so den Parkplatz wieder oder aber das Motiv, was man gestern gesehen hat, als man die Kamera vergessen hatte. Damit man im Wald für den Dopplerkompaß nicht durch die Gegend stolpern muß (Gehen reicht ja nicht aus), empfiehlt sich ein zweiter kleiner, magnetischer Kompaß. Recht nützlich, finde ich.

Ein wichtiges Wort zur AA-Zelle: Der Logger schaltet sich aus, sobald die Spannung fast auf 1 V sinkt. Das heißt, die Abschaltung erfolgt rechtzeitig, bevor es für NiMH-Zellen schädlich wird.


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