#1

Jobo Tank MOD 3

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2012 01:20
von Gelöschtes Mitglied
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Hallo

habe hier ein Jobo Tank Mod3, eine alte Bakelit-Dose wo man während der Entwicklung mit Hilfe eines "Schraubers" die Spule drehen kann. Jetzt möchte ich den Standard-Kipp-Rhythmus 1 Min. dauerkippen 3x Min. darauf übersetzen.

Ok 1 Min. kippen = 1 Min. drehen

aber beim dreimal kippen weis ich nicht recht. Drei "ganze" Runden drehen oder weniger?

Kennt jemand die Dose und hat Erfahrung damit.

Gruß KLaus

Angefügte Bilder:
bild1.jpg
bild2.jpg

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#2

RE: Jobo Tank MOD 3

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2012 01:51
von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge

hallo Klaus,

das Ding ist nicht dazu gedacht die Spulen während der Entwicklung zu drehen. Man kann es benutzen um nach dem Einfüllen der Flüssigkeiten etwaige Luftbläschen zu beseitigen, durch drehen. Eigentlich kannste das alles vergessen. Einfach die Dose leicht aufschlagen bewirkt dasselbe. Ansonsten einfach den Kipprythmus einhalten. Einfüllen, leicht aufschlagen, 1 Min ständig kippen, dann alle 3 Minuten oder wie auch immer kippen.

Gruß
Michael


everybody's darling is everybody's Depp (FJS)
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#3

RE: Jobo Tank MOD 3

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2012 07:18
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge

Hallo...

Michael, genau dazu ist das Ding gedacht! Wenn man diesen Tank nämlich kippt, also auf den Kopf stellt, dann läuft einem der Entwickler nicht nur aus dem Mittelloch, sondern auch um den Deckel herum heraus. Der hat nämlich keine Dichtung...


Ich zitiere mal aus einer Jobo-Bedienungsanleitung von 1961:

"Nachdem der Film eingeschoben ist, wird der Spiraleinsatz in den Tank gesetzt und der Deckel geschlossen (Pfeil in Ausgußrichtung und durch Rechtsdrehen verriegeln). Jetzt kann man mit dem JOBO-Tank ans Licht gehen."
[...]
"Entwickler zügig-langsam eingießen (Fülloch oben Trichtermitte). Rührstöppel in Fülloch einführen und Uhrzeit notieren. - Film nicht sich selbst überlassen, sondern Rührstöppel in Linksrichtung drehen, damit der Schicht laufend frische Entwicklerflüssigkeit zugeführt wird (spülend entwickeln); andernfalls leicht Streifenbildung."


In der Jubiläumsausgabe (50 Jahre JOBO) aus dem gleichen Jahr steht:

"Ab und zu drehen Sie kurz mit dem Rührstöppel, oder Sie kehren die Dose um, falls Sie einen Kipptank benutzen."
[...]
"Wenn auch der Deckel verriegelt ist - am besten fassen Sie den Tank doch so, daß er sich nicht versehentlich öffnen kann. Drehen Sie auch einmal kurz den Rührstöppel, damit der Entwickler möglichst vollständig ausfließt."

Schön ist auch unter "Entwickeln unterwegs" über das Einspulen:
"Sie können auch einen Hocker auf den Tisch setzen, reichlich Decken und Mäntel darüberhängen und in dem so gebildeten kleinen Dunkelraum Ihren Film einspulen. Manche Hotels schließlich stellen ihren Gästen auch Dunkelkammern zur Verfügung."

"Mit Einmal-Entwicklern, die meist durch starke Verdünnung einer konzentrierten Vorratslösung hergestellt werden, hatten nämlich manche Amateure kleine Mißerfolge (wolkige, streifige Negative). Sie lassen sich vermeiden, durch intensive Mischung des Entwicklers und kräftige Bewegung während des Hervorrufens. Da das übliche Drehen des Einsatzes hierfür nicht immer ausreicht, wurden die JOBO-Kipp-Tanks geschaffen. Ein aufschraubbarer Deckel macht sie flüssigkeitsdicht. Sie können Diese Tanks also immer wieder umkehren oder kippen, was bei den Ausführungen mit aufsetzbarem Deckel nicht möglich wäre."


In "Wir fotografieren" von Gert Lindner (Bertelsmann 1963) steht:

"Erst gießen wir - möglichst zügig! - den Entwickler durch die Eingußöffnung in die mit dem Film bereits beschickte Dose ein. Wir halten die Dose ein wenig schief, damit die entweichende Luft am Lochrand Platz findet und keine Blasen schlägt. Anschließend stoßen wir sie ein paarmal mit dem Boden hart auf, damit sich eventuell auf der Filmschicht befindliche Luftblasen lösen und im Entwickler nach oben steigen. Wir schütteln und rütteln die Dose noch eine Zeitlang hin und her und stellen sie dann erst ab.
Nun muß der Film in möglichst gleichmäßigen Zeitabschnitten bewegt werden. Je exakter, um so besser! Schlagartig drehen wir bei Drehstoppen (Drehentwicklung!) einmal nach links, einmal nach rechts, schütteln die Flüssigkeit kurz auf und nieder. Kippdosen (Kippentwicklung!) werden jede Minute einmal kräftig auf den Kopf gestellt."


So, wie Lindner es beschreibt, hab' ich es auch immer gemacht. Drehstöppel alle 60 Sekunde einmal kräftig nach rechts und dann nach links gedreht. Trotz Neofin blau hatte ich keine Probleme mit Streifen. Hab' mir dann aber doch schnell eine moderne "Kippdose" (1510) zugelegt.


Swingende Grüße

Henning


_____
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
zuletzt bearbeitet 24.04.2012 07:18 | nach oben springen

#4

RE: Jobo Tank MOD 3

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2012 09:27
von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge

hallo Henning,

das kommt davon wenn man Bedienungsanleitungen liest.
Ich hatte so ein Ding mal für eine uralte Patersondose, da die aber stark inkontinent war.
So habe ich das Teil schnell in den Keller verband, da glaube ich stehts heute noch.
Ich benutze Jobo mit rotem Deckel in unterschiedlichen Größen und die nach der beschriebenen Methode.
Gekippt und nicht gerührt! Das funktioniert einwandfrei.

Gruß
Michael


everybody's darling is everybody's Depp (FJS)
zuletzt bearbeitet 24.04.2012 09:28 | nach oben springen

#5

RE: Jobo Tank MOD 3

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2012 21:24
von Gelöschtes Mitglied
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Hallo

@HenningH
Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Ich werde es mal probieren mit 1 Minute drehen und dann 3 mal "links - rechts" - Drehen jede weiter Minute, dass sollte dem Standard-Kipp nahe kommen.

Ich hab die Dose am Sonntag auf der Fotobörse in Darmstadt erstanden, für ganze 2,- Euro(da kann man nicht viel falsch machen )
Sie wird mit Sicherheit nicht meine Standardentwicklungsdose werden, aber für ne Standentwicklung ist sie bestimmt geeignet. Eine Minute "rühren" ,aufstoßen und dann stehen lassen sollte drin sein. Schließlich haben manche Leute früher auch diese Dose verwendet und Filme damit entwickelt.

Meine Standardentwicklungsdose zur Zeit ist eine Jobo 1520.

Gruß KLaus


zuletzt bearbeitet 24.04.2012 21:25 | nach oben springen

#6

RE: Jobo Tank MOD 3

in Dunkelkammer & Entwicklung 25.04.2012 03:42
von Dirk • Mitglied | 388 Beiträge

Hallo,

ich benutze die Triplex-Dose und wußte auch nicht wie ich den Film bei der Entwicklung bewegen sollte, kippen geht nicht(läuft aus), das Waschsoda beim Caffenol macht den Drehkurbel unbrauchbar (man rutscht ab), also schwenke ich die Dose.
Beim Rollfilm ,leider fehlt mir da noch das breitere Band, wird es wohl nur mit den Kurbel gehen.
Muß die Dose bis zum Rand füllen.
Danke für die Tipps/Anleitungen.

VG
Dirk


"I had 4 biscuits and then I ate one. Then I only had 3!"


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