Guten Abend.
Da der Teil unter meiner blonden Perücke ein Verständnisproblem damit hat und ich bisher nur allgmeine Dinge zu dem Thema im Internet gelesen habe,frage ich jetzt ganz ungeniert:

"Wirkt der Schwarzschildeffekt auf den gesamten Fotonegativbereich oder nur auf den Fokus der z.B. durch eine Straßenlaterne belichtet wird? Würde dies zutreffen, wäre der übrige Rest des Negatives vom Effekt nicht betroffen?
Da Licht die Voraussetzung des Schwarzschildeffekts ist, welchen Stellenwert nimt dabei die Intensität des Lichts ein?"

Gruß
Stefan

Ehrlich gesagt verstehe ich gerade nicht, um was es geht, der Schwarzschildeffekt besagt doch im großen und ganzen, daß eine Langzeitbelichtung weniger stark auf ein Material einwirkt als die Dauer es rechnerisch erwarten ließe. Also, daß man bei sehr langen Zeiten noch etwas zugeben muß, um eine korrekte Belichtung zu erhalten. Im Normalfall wird das Negativ doch an allen Stellen gleich lange belichtet, daher wirkt der Effekt auch an allen Stellen gleich.

""Da Licht die Voraussetzung des Schwarzschildeffekts ist, welchen Stellenwert nimt dabei die Intensität des Lichts ein?""
Wie bei einer Normalbelichtung auch beeinflusst die Intensität die Belichtungszeit.

Grundsätzlich ändert sich ja das lineare Ansprechverhalten des Films ausserhalb der Herstellerangaben; vorhersagen lässt sich da zunächst wenig, Probieren ist angesagt.

Das Schwarz im Bild hinter der Laterne kann durch diffuse Strahlung durchaus erschleiern, bei Langzeitbelichtung merkt man erst mal, wie wenig dunkel es eigentlich wirklich auf unserem Planeten des Nächtens ist; Mond, Sterne, ferne Lichtquellen, Autoscheinwerfer wirken alle auf unser Bild.
Aber lass vielleicht mal die graue Theorie beiseite und mach einfach. Mit Belichtungsreihen.
Vorher natürlich lesen, wann Freund Schwarzschild einsetzt.
Den Provia z.B. kannst Du locker 2 Minuten belichten bei normaler Einstellung der Blende/Zeit.
Andere Filme zicken schon nach einer Sekunde und verlangen Verdopplung der Belichtung.
Gruss,
Ritchie

Zitat von Photoamateur

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Im Normalfall wird das Negativ doch an allen Stellen gleich lange belichtet, daher wirkt der Effekt auch an allen Stellen gleich.

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Hm??? Ehrlich gesagt frage ich mich das auch. Man kann an vielen Stellen lesen, dass dunkle Bildstellen deutlich stärker betroffen sind als helle, z.B. Schaufenster etc., da an den dunklen Stellen durch die geringe Lichtintensität der Schwarzschildeffekt deutlich ausgeprägter sein soll. Das erhöht den ohnehin schon großen Kontrast bei Nachtaufnahmen. Selbst in Datenblättern der großen Filmhersteller wird darauf verwiesen, eine verkürzte Entwicklungszeit zum Ausgleich des Kontrastanstiegs wird empfohlen. Und wenn ich mir meine Nachtaufnahmen mit dem Acros 100 ansehe, der bis 2 Minuten Belichtungszeit keinen Schwarzschildeffekt zeigt, dann sehen die Bilder damit m.E. drastisch besser in den Schatten aus.

LG Reinhold

Zitat von grommi

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Zitat von Photoamateur

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Im Normalfall wird das Negativ doch an allen Stellen gleich lange belichtet, daher wirkt der Effekt auch an allen Stellen gleich.

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Hm??? Ehrlich gesagt frage ich mich das auch. Man kann an vielen Stellen lesen, dass dunkle Bildstellen deutlich stärker betroffen sind als helle

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Ist doch eigentlich logisch. Die Emulsion reagiert auf das Licht. Auf wenig Licht reagiert sie träger, als auf viel Licht. Somit wirkt der Schwarzschildeffekt in dunklen Bereichen stärker als in hellen, da dort ja noch weniger ankommt.

Das mit der Kontrastverstärkung "paßt schon" aber an sich ist das nicht der Schwarzschildeffekt im eigentlichen Sinne. Der Schwarzschildeffekt besagt, daß das Reziprozitätengesetz (gleiche Produkte aus Helligkeit und Belichtungszeit ergeben gleiche Schwärzung) nicht vollkommen gilt. Hier liegt aber der Fall ja gar nicht vor, weil unterschiedlich helle Stellen gleich lang belichtet werden. Wir brauchen das aber jetzt nicht zu vertiefen, hätte ich ein bißchen länger nachgedacht, wäre mir auch klar gewesen, worauf der Autor hinauswollte.