zumindest die Spuren am Film sind relativ eindeutig: kein ordentliches schwarz an der Einlegelasche und deutliche Bromidfahnen, also der Entwickler war nicht mehr frisch. Nach 20 Monaten ist das auch genehm. Die Bilder ließen sich trotzdem ganz normal abziehen. So plötzlich, wie es heißt scheint es nicht zu sterben. Musste nur etwas härter abziehen vielleicht tendenziell etwas abgesoffenere Schatten, sonst OK.
Also APX 100 in Xtol 1+1, Praktica MTL 5, mit Yashinon DX 1,7 /50mm, vergrößert auf Agfa MCP 312.

Stirbt sicher nicht schnell. Aber es soll nach einem halben Jahr unberechenbar sein und von der einen zur andere Sekunde umkippen.

von der einen auf die andere Sekunde wäre ja ziemlich schnell... in meinem Fall scheint das langsamer gewesen sein. Hatte vor der Entwicklung noch mit einem Schnipsel getestet, ob der Entwickler noch tut, der Schnipsel war nach 3-4 Minuten schwarz, ganz normal. Bis auf die Bromidfahnen ist das Ergebnis fast normal. Habe den Eindruck, dass sich Xtol beim Sterben nicht maßgeblich von anderen Entwicklern unterscheidet... (mir ist ein Positiventwickler auch mal während einer Sitzung gestorben. Beim Xtol man sieht es halt nur nicht.

hab keine Fahnen gesehen, ist ein prima Bild, saubere Schärfe und keine Technik im Weg die die Landschaft stören könnte.

auf relativ dichten Partien sieht man die Fahnen überhaupt nicht, nur halt am Rand zwischen den Perforationslöchern. Auf unbelichteten Bildern ziehen sie sich aber von oben nach unten. Film wurde durch den schwächelnden Entwickler also nicht unbrauchbar. Musste zum Vergrößern nur einen etwas härteren Filter reindrehen (in diesem Fall war es M70), aber das Papier ist auch nicht mehr das neueste, viel weicher komme ich damit sonst auch nicht (und viel härter kann es wohl auch nicht mehr...)

Hallo,

die Tücke ist wohl, dass man nach so langer Lagerzeit noch einen Film recht gut entwickelt bekommt. Man denkt alles paletti, das Zeug arbeitet noch bestens, aber drei Tage später kommt der nächste Film praktisch klar aus der Dose. Das Öffnen der Flasche versetzt dem Xtol den Todesstoß.

Gruß
Hans

klar, man kann damit nicht so unbeschwert herangehen, wie mit D76 o.ä., die farblich umschlagen, wenn sie kaputtgehen. Denke mal, der Test mit einem Filmschnipsel ist aber noch hinreichend genau, um festzustellen, dass der Entwickler noch die nächste Viertelstunde ein Bild auf dem Film hervorrufen wird (was nicht heißt, dass er das auch noch in drei Tagen tun wird). Das mit dem Test mache ich ja auf jeden Fall, wenn der Entwickler älter als 6 Monate alt ist. Aus der selben Flasche wird bei mir auch immer nur ein Film entwickelt (portionsweise abgefüllt). Für "wichtigere" Aufnahmen werde ich die Tage mal neues ansetzen, vom alten hebe ich mal etwas auf, denke, das Zeug aus dem Keller könnte noch ein paar Wochen einwandfrei funktionieren (der Ansatz hier war den ganzen Sommer in der warmen Wohnung gestanden).

Das Bild sieht doch noch richtig gut aus.
Aber genau das dürfte der Grund sein, warum Kodak die 1+2 und 1+3 Verdünnungen nicht mehr empfielt, vielleicht wäre der Film bei einer höheren Verdünnung und etwas weniger als 100ml Stammlösung auf den Film unbrauchbar geworden. Die max. Verdünnung von 1+1 scheint da noch ein paar Reserven zu liefern.

Habe gerade eben meine letzte Flasche vom Februar alle gemacht, normalerweise nehme ich gern die 1+3 bin aber nach dem Sommer zur Sicherheit auf 1+2 umgestiegen.

Ich lager mein Xtol in 0,5l Flaschen, mit Feuerzeug-Gas gefüllt und hatte erst einmal einen fast leeren Film, bin mir aber auch da nicht 100% sicher woran das gelegen hat...

René

Wenn man davon ausgeht, dass Entwickler in höherer Verdünnung schneller abranzt, dann wäre der Film bei höherer Verdünnung sehr wahrscheinlich unbrauchbar geworden. War zwar nur ein "Spielfilm", hatte aber echt Spaß beim Knipsen... und auch beim Vergrößern. So im Nachhinein hätte es mir schon ein bisschen leid getan, ihn versaut zu haben. Aber irgendwie wäre es auch schade, wenn ich mein Langzeit-Experiment jetzt schon beenden würde. No risk, no fun... ab jetzt aber vielleicht eher in stock...
Noch eins vom um ein Haar versauten Film, nennen wir es "Schutzengel".

Mein Vorschlag wäre, einfach die Filmlasche als Testschnippsel zu nehmen. Reagiert sie, dann ist der Entwickler noch gut.