#1

Einige kleine aber feine Anfängerfragen

in Dunkelkammer & Entwicklung 04.01.2011 09:09
von Manu • Mitglied | 3 Beiträge

Hallo Leute,

bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich bei meinem Studium auch s/w Analogfotografie als Kurs habe und wir dort auch im uni-eigenen Fotolabor arbeiten. Wir haben allerdings nur ein s/w-Fotolabor. Das nur so am Rande.

Ich habe mir jetzt bei ebay eine ganze Menge Fotopapier bestellt und hier rumliegen und mit ein paar Angaben kann ich da noch nichts anfangen bzw. weiß nicht so Recht, damit umzugehen. Ich hoffe, dass ihr mir das alles beantworten könnt :)

Also ich fange einfach mal an:

Wie belichte ich festgraduiertes Fotopapier? Bisher habe ich nur Multigrade von Ilford mit den entsprechenden Gradationsfiltern im Filterhalter benutzt. Vom Dozenten weiß ich, dass reines Weißlicht ohne Filter ein sehr matschiges Bild erzeugt (habe dies aber noch nie selbst ausprobiert!). Belichte ich die festgraduierten Papiere nun einfach mit Weißlicht und steuere die Belichtung eben durch die Zeit oder legt man trotzdem einen Filter in den Halter, einfach weil das irgendwie notwendig ist?

Eine Frage zu ORWO-Barytpapier:
Sind die irgendwie vorgraduiert oder benutzt man da ganz normal die Filter? Hier stehen keine Zahlen drauf, also wenn dem so wäre, müsste ich das von euch hören. Ich nehme aber an, dass die Bezeichnung „Universal“ wohl irgendwie auf Multigradation schließen lassen könnte.

Einige Fragen zu AGFA-Papieren:
Manchmal steht darauf „GRADE SPECIAL“ oder „GRADE NORMAL“. Ich denke das hat was mit der Gradation zu tun, allerdings kommt das bei den festgraduierten Papier der Stärke 2 und 3 vor, also es muss noch etwas anderes sein, als die Zahl.
Was ist der Unterschied zwischen „FINE-GRAINED MATT“ und „SEMI-MATT“?

Noch eine allgemeine Frage: Ich lese schon seit öfteren ständig „Hochglanz“ von Baryt-Papier. Kann es sein, dass damit nicht die Oberfläche der Papiere gemeint ist? Also so Matt, Semimatt oder Glänzend. Wir haben in der Dunkelkammer so eine Baryt-Presse mit einer Metallunterseite und einer Stoffüberspannung. Die funzt aber nicht so gut, hab ich schon ständig gelesen ^^.


Danke an euch für die Beantwortung der Fragen! :)


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#2

RE: Einige kleine aber feine Anfängerfragen

in Dunkelkammer & Entwicklung 04.01.2011 10:15
von judge_dread • Mitglied | 91 Beiträge

Hallo Manu,

leider kann ich dir nicht alle Fragen beantworten, aber da werden sich noch Leute finden... ;-)

Wie belichte ich festgraduiertes Fotopapier?
Ganz normal ohne Filter, hätte zumindest bei mir noch nicht festgestellt, dass da irgendwas matschig wird.

Eine Frage zu ORWO-Barytpapier
Das Orwo Papier ist festgraduiert.
Du hast auf deinem Karton diesen Aufkleber auf dem auch das "Universal" steht. Dort ist z.B. "normal, weiß, matt kartonstark" beschrieben,
in dem Fall ist normal die Gradation, also ca. 2
Wenn dort Spezial steht heißt das ca. 3 bzw bei Hart ca. 4

Allerdings solltest du davon ausgehen, dass das Papier mit dem Alter eher weicher wird.

Viele Grüße
René


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#3

RE: Einige kleine aber feine Anfängerfragen

in Dunkelkammer & Entwicklung 04.01.2011 10:35
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge

Hallo Manu,

- Festgraduiertes Papier benötigt keine Filter, die Gradation ist immer die gleiche (Du kannst Sie höchstens durch Vorbelichtung oder verschiedene Entwickler beeinflussen).
- Die "alte" Gradationseinteilung war EW - extraweich, W - weich, S - spezial, N - normal, H - hart, EH - extrahart (hier steht noch mehr).
- Von ORWO kenne ich kein Gradationswandelpapier.
- Fine-Grained-Matt und Semi-Matt bezieht sich auf die Oberfläche. Da hat(te) jeder Hersteller seine etwas eigenen Bezeichnungen - die finden sich auch oben im Link erläutert.

Das Hochglanztrocknen auf der Trockenpresse ist wirklich eine Wissenschaft für sich. Vor allem mit den aktuellen Papieren. Ich würde die Presse nur zum reinen Trocknen verwenden. Dazu legst Du das Papier mit der Schichtseite zum Tuch auf die Presse. Wie heiß und wie lange musst Du ausprobieren. Das geht aber nur mit Baryt-Papier! PE- oder RC-Papier solltest Du nicht in der Trockenpresse trocknen.

Und versuche Deine Arbeitsweise erstmal mit frischem Papier einzutesten, dann kannst Du auch einschätzen, wie das alte Papier reagiert.

Swingende Grüße

Henning


_____
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
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#4

RE: Einige kleine aber feine Anfängerfragen

in Dunkelkammer & Entwicklung 04.01.2011 10:37
von Manu • Mitglied | 3 Beiträge

Ok super, da sind doch schon mal zwei wichtige Fragen direkt geklärt.
Das ORWO-Papier ist durchgehend als „Normal“ gekennzeichnet. Ich hoffe das wird trotzdem noch einigermaßen hinhauen.

Gäbe es denn andere Möglichkeiten den Kontrast härter zu machen, wenn das Papier nicht mehr hergibt? Vielleicht mit der Chemie oder so?

EDIT: Das ging schnell :D


zuletzt bearbeitet 04.01.2011 10:39 | nach oben springen

#5

RE: Einige kleine aber feine Anfängerfragen

in Dunkelkammer & Entwicklung 04.01.2011 10:42
von Manu • Mitglied | 3 Beiträge

Zitat von HenningH
Hallo Manu,
...
...
...

Das Hochglanztrocknen auf der Trockenpresse ist wirklich eine Wissenschaft für sich. Vor allem mit den aktuellen Papieren. Ich würde die Presse nur zum reinen Trocknen verwenden. Dazu legst Du das Papier mit der Schichtseite zum Tuch auf die Presse. Wie heiß und wie lange musst Du ausprobieren. Das geht aber nur mit Baryt-Papier! PE- oder RC-Papier solltest Du nicht in der Trockenpresse trocknen.
Für PE-Papier haben wir so ne Trommeltrockenmaschine. Dass man das eine Papier nicht in die andere Trockenmaschine legt, wusste ich schon ;).

Und versuche Deine Arbeitsweise erstmal mit frischem Papier einzutesten, dann kannst Du auch einschätzen, wie das alte Papier reagiert.
Ohje, echtes neues Barytpapier ist mir wirklich zu teuer. Da muss ich als Student einfach passen.


Swingende Grüße

Henning



Danke für deine ergänzenden Antworten und Ausführungen :)


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#6

RE: Einige kleine aber feine Anfängerfragen

in Dunkelkammer & Entwicklung 04.01.2011 10:58
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge

Zitat von Manu
Ohje, echtes neues Barytpapier ist mir wirklich zu teuer. Da muss ich als Student einfach passen.


Fomabrom oder Adox Fine Print Vario Classic (auch als Efke Varycon bekannt) gibt's teilweise in günstigen 10-Blatt-Packungen...

Solltest Du einen riesigen Vorrat an zu weichem Papier sitzen, könnte sich Dokumol von Tetenal als Papierentwickler anbieten...


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#7

RE: Einige kleine aber feine Anfängerfragen

in Dunkelkammer & Entwicklung 04.01.2011 11:26
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Esrt mal danke für die Fragen - über manches macht man sich keine Gedanken und lernt dann doch was dazu.

Hier noch ein Link der vielleicht auch manche Fragen erklärt
http://www.schwarzweiss-magazin.de/

dabei ist auch der Link http://www.schwarzweiss-magazin.de/swmag_frame_kurse.htm

Steve


Steve
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#8

RE: Einige kleine aber feine Anfängerfragen

in Dunkelkammer & Entwicklung 05.01.2011 08:57
von pongo • Mitglied | 776 Beiträge

Orwo Papiere sind sehr gut, bei richtiger Lagerung noch nach vielen Jahren ok.
Spezial ist Grad. 2 und nicht 3 - 4. Nachfolge war Wephota, aber jetzt keine Produktion mehr, leider.

Bei Festgraduationen nimmt man Weißlicht, d.h. ohne Filter. Um zu kurze Zeiten zu vermeiden, kann man natürlich auch die Filter verwenden, die dämpfen das Licht. Der Einfluß bei der Abbildung ist gering.

Um den Kontrast zu steigern, kann man den Entwickler konzentrierter ansetzen. Da hat Maco einiges im Angebot.

Für Hochglanz gibt es verschiedene Techniken, hat hier einer mal ausführlich beschrieben: Suchmaschine.

Jedenfalls hätte ich nicht gedacht, daß heutzutage an Unis noch analog geboten wird, sehr begrüßenswert.

Viel Erfolg!


zuletzt bearbeitet 05.01.2011 09:00 | nach oben springen






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