#1

Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.12.2010 07:22
von Arne • Mitglied | 79 Beiträge

Moin,

gestern war ich mal wieder in der Dunkelkammer.
Da ich mich bisher noch nicht ans tonen und bleichen getraut habe, habe ich das gestern mal ausprobiert.
Zuvor habe ich von Tenetal zwei Flaschen Schwefeltoner gefunden.
Eine Flasche war der Toner und in der anderen Flasche war das Bleichungsmittel.
Auf dem Ersten war ein orangen Warnschild für Verätzungen.
Außerdem stand dort was von 10-25% Natriumsulfid.
Da dies ja nur eine schwache Säure ist, habe ich mir Gummihandschuhe(die die man im OP verwendet) angezogen.
Jetzt habe ich aber gelesen, das Natriumsulfid wenn es in Verbindung mit CO2 kommt, zu giftigem Schwefelwasserstoff wird.
Das hat mich dann doch schon etwas besorgt. Wie handhabt ihr das?

liebe Grüße
Arne


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Minolta dynax 800si
Minolta Zoom xi 100-300mm F4.5-5.6
Minolta Zoom xi 28-80mm F4-5.6
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http://www.arne-fotografie.blogspot.com


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#2

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.12.2010 07:30
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Hi Arne,

Den Schwefelwasserstoff wirst Du nicht "überriechen" können, denn der stinkt gewaltig nach faulen Eiern.
Das Schwefeltonen würde ich wenns geht am offenen Fenster oder sogar im Freien machen.
Das ist bei der Jahreszeit zwar nix für Warmduscher aber im geschlossenen Raum kannste das vergessen.

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#3

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.12.2010 08:43
von Arne • Mitglied | 79 Beiträge

Ja :-D
Der Geruch erinnert einen doch schon an Stinkbomben
Naja, es gibt ja zwei Arten wie man tonen kann.
Einmal kann man das ja nach dem Fixieren machen. So habe ich das auch gemacht.
Oder man macht das vor dem Fixieren. Da stell ich mir das schon schwieriger vor.
Aber nochmal zum Thema Säure, meint ihr die OP-Handschuhe schützen davor ordendlich?


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#4

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.12.2010 09:56
von Rapier • Mitglied | 153 Beiträge

Hallo,
vor der hohlen Hand sollen sie schützen, d.h. offiziell ja.
Hinter der hohlen Hand hat mir ein Kollege aus dem BGM "gebeichtet", daß Diffusion nach etwa 10 Min. beginnen kann. Die dichten Handschuhe wären bei dem Verbrauch im Op nahezu unbezahlbar. Wenn ich an den Ausschuß einer Packung denke (Löcher, fehlende Finger .ä.) kann
ich das fast nachvollziehen. Ich ziehe trotzdem welche an!!
Gruß, Christopher


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#5

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.12.2010 14:42
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Ich würde jetzt mit diesen Handschuhen nicht direkt in der Säure plantschen, aber wenn du die doppelt nimmst, sollte wenig passieren. Wenn du einen Spritzer abbekommst, kannst du ja sofort die Handschuhe abstreifen.

Gruß,
Stephan


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#6

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.12.2010 21:08
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

ich habe inzwischen auch noch Nitril- und PE-Handschuhe in der Dunkelkammer. Je nach Chemikalie sind die deutlich resistenter als Latex. Ansonsten sollte man nur olle Arbeitskleidung tragen, da gerade Tonerspritzer sofort intensive, nicht entfernbare Flecken geben.

Grüße
Hans

Edit: Ich habe hier eine kleine Tabelle zur Schutzwirkung gefunden (Seite 10)


zuletzt bearbeitet 12.12.2010 21:21 | nach oben springen

#7

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.12.2010 03:40
von Arne • Mitglied | 79 Beiträge

Vielen Dank.


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#8

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.12.2010 04:16
von hambo • Mitglied | 106 Beiträge

Du kannst auch geruchlos tonen. Die Lösungen selber herzustellen oder Apotheke fertigen zu lassen sollte möglich sein, da sie keine gefährlichen Bestandteile enthalten.

Agfa 520
5%ige Thioharnstofflösung 100 ccm
10%ige Bromkaliumlösung 400 ccm
10%ige Natronlauge 30 ccm
Wasser 500 ccm

Agfa 525
5%ige Thioharnstofflösung 100 ccm
10%ige Bromkaliumlösung 400 ccm
10%ige Natronlauge 150 ccm
Wasser 500 ccm

Die Tonbäder Agfa 520 und Agfa 525 sind geruchlos.Vor dem Bleichen sind die Abzüge in 2%iger Essigsäure zu baden und kurz abzuspülen. Die Tonungsdauer richtet nach der Dichte der Bilderund wird so lange ausgedehnt, bis sich der Bildton nicht mehr ändert. Sie beträgt etwa 1/2 bis 1 Minute. Die Wirkung der beiden Tonbäder läßt bei längerem stehen in der offenen Schale nach. Sie kann durch Zugabe von etwa 20 ccm 10%iger Natronlauge bei Agfa 520 und etwa 100 ccm bei Agfa 525 wieder auf die ursprüngliche Höhe gebracht werden.

Quelle: Handbuch der Agfa Photopapiere, Dr. Walter Hornung, Karl Knapp Verlag Düsseldorf.

Die Bleichbäder die empfohlen werden, etwa Agfa 500 haben Ferricyankaliumlösung als Inhaltsstoff, besser als "Rotes Blutlaugensalz " bekannt. Ich weiß nicht ob man bei dem Versuch es zu erwerben heute in den Verdacht kommt, einen Massenmord zu planen. Letztlich ist auch grüne Seife giftig.

Agfa 500 Bleichbad

10%ige Ferricyankaliumlösung 600 ccm
10%ige Bromkaliumlösung 40 ccm
Wasser 360 ccm

Bleichen etwa 1/2 bis 2 Minuten und dann 5-10 Minuten fließend wässern.

Grüße Jürgen


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#9

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.12.2010 16:15
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

, zu giftigem Schwefelwasserstoff wird.
Das hat mich dann doch schon etwas besorgt. Wie handhabt ihr das?

[/quote]
Ich furze möglichst nicht in der Duka, wegen freiwerdendem H2S
Gruß
phosphor


______________________________________________
Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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#10

RE: Sicherheitsvorkehrungen in der Duka

in Dunkelkammer & Entwicklung 10.01.2011 05:09
von stefan1239 • Mitglied | 4 Beiträge

Aus Natriumsulfid wird beim Ansäuern Schwefelwasserstoff frei. Z.B. wenn Stoppbad zugemischt wird oder CO2 (gibt mit Wasser "Kohlensäure") dazukommt. Schwefelwasserstoff ist ein sehr gifitiges Gas. Jedoch bereits in geringen - noch nicht wirklich gefährlichen - Konzentrationen stark nach "faulen Eiern" riechend. In geringen Mengen riecht man es also mehr als dass es giftig ist. In höheren Konzentrationen toxisch (und bei höheren Konzentrationen setzt der Geruchssinn aus, d.h. man riecht es nicht mehr!).

Natriumsulfidlösung selber (d.h. ohne Ansäuern) ist nicht gasförmig, d.h. man atmet sie nicht ein. Jedoch giftig beim Verschlucken bzw. Hautkontakt. Nicht auf die Finger bringen.
Empfehlenswert: Schutzhandschuhe (die dünnen "Aids"-Handschuhe bzw. Latexhandschuhe aus dem 100er-Pack aus der Apotheke reichen, aber nicht dauerhaft "eintunken" und nach Benutzung wegwerfen). Lüften wäre natürlich super, aber... wer hat denn in der Dunkelkammer ein Fenster...

Der Toner wäre auch etwas was nicht in den Ausguss soll.

Grüße vom Dipl.-Chem. der für sich gerade die Analogfotografie wiederentdeckt... Stefan.


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