#1

Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 15.09.2010 11:21
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Hallo Forum,

hier kommt mein kurzer Erfahrungsbericht zum Zwei-komponenten Filmentwickler Diafine.
Das Datenblatt gibt es hier als pdf

Nachdem ich am Anfang scheinbar zu doof für Diafine war und andauernd komische Entwicklungsstreifen/-fehler auf meinen entwickelten Negativen hatte (siehe angehängtes Bild), habe ich es mittlerweile doch geschafft diese nicht mehr auftreten zu lassen.
Der entsprechende Hinweis kam dabei von der Diafine flickr Gruppe, genauer vom Benutzer “eye of wally”: Diafine Diskussion

Und jetzt wird Reinhold wahrscheinlich übel ;-): Und zwar wird empfohlen den Film vorzuwässern! Insgesamt sieht der Prozess damit folgendermaßen aus:

1. Vorwässern mit Wasser für 2 bis 3 Minuten dabei alle 30 Sekunden 2 bis 3-mal kippen. So oft einen Wasserwechsel durchführen bis das Wasser klar ist.
Bei meinem verwendeten HP5+ habe ich ingesamt vier mal einen Wasserwechsel gemacht. Beim ersten Mal kam richtig schwarzes Wasser heraus, während beim letzten Mal das Wasser nur noch minimalst rosé war. Die letzte Wässerungsrunde habe ich mit Destilliertem Wasser durchgeführt, da Diafine kein Kalkwasser mag und hier der Kalk geradezu aus dem Wasserhahn brökelt

2. Diafine Teil A eingießen, Timer starten, 2 bis 3-mal invertieren, kräftig aufstoßen um Luftblasen zu entfernen und warten bis 1:30, Prozedur wiederholen, Warten bis 3:00, Prozedur wiederholen, nach 4:30 ausgießen

3. Diafine Teil B eingießen, Timer starten, 2 bis 3-mal sanft kippen, bei 1:30 wieder 2 bis 3 mal aber kräftiger kippen, bei 3:00 wiederholen und zwischen 4:00 und 5:00 ausgießen

4. Zwischenwässern

5. Fixieren wie gewohnt

Und oh Wunder: Ich hatte tatsächlich keine Entwicklungsfehler mehr auf meinen Negativen! Eine Erklärung dafür ist wohl, dass sich der Film beim eingießen des Entwicklers ohne Vorwässerung unterschiedlich stark mit Entwickler vollgesogen hat bzw. die Entwicklerchemie nicht homogen im Film verteilt war. Durch die Vorwässerung wird dem wohl abgeholfen. Somit ist Diafine ab sofort mein Standardentwickler mit obigem Prozess, allein schon wegen dem Preis...

Für die Aufbewahrung des Entwicklers verwende ich braune 1 Liter Glasflaschen aus dem Chemikerglashandel.

Gruß,
Stephan

PS: Für durch diese Anleitung verhunzte Negative übernehme ich trotz allem keine Haftung!

Angefügte Bilder:
MF_0005.jpg

zuletzt bearbeitet 15.09.2010 11:22 | nach oben springen

#2

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 15.09.2010 19:24
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Danke für den Tipp - vielleicht brauche ich ihn mal?


Steve
nach oben springen

#3

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 15.09.2010 19:44
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Ich wässere seit einiger Zeit (als inzwischen wieder Nur-Rodinal-Nutzer) auch immer vor, allerdings bislang immer nur einmal kurz mit einer Ladung Wasser. Die Bilder sind dadurch aber besser geworden, glaube ich bemerkt zu haben. Rodinal 1+100-Standentwicklung (wird wohl mein Standardprozeß, spottbillig und weniger Arbeit bei tollen Ergebnissen) ohne Vorwässern ergab bei mir z.B. auch schon mal suboptimale Ergebnisse. Demnächst werde ich das mal mit dem von Dir beschriebenen Vorwässern versuchen, damit könnte sich noch was rausholen lassen.

Viele Grüße,
Nils


zuletzt bearbeitet 15.09.2010 19:46 | nach oben springen

#4

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 15.09.2010 20:43
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Glückwunsch, Stephan. Hm, ich hatte auch ohne Vorwässern nie Streifen. Egal, erlaubt ist, was gefällt und niemamdem schadet.

Allerdings solltest du berücksichtigen, dass Lösung A durch Vorwässern jeweils geringfügig verdünnt wird. Normalerweise nimmt ja die Menge von Lösung A beständig ab, da sie nach "B" verschleppt wird. Das dürften pro Film incl. der anhaftenden Wassertropfen so ca. 10 ml sein. Die werden beim Vorwässern natürlich durch Wasser ersetzt, d.h. nach 10 Filmen hast du ca. 100 ml Wasser in Lösung A eingeschleppt. Welche Konsequenzen sich daraus ergeben, weiß ich nicht. Dann für das letzte Vorwässern auch noch A. demin zu nehmen, wäre mir persönlich zu viel Akt und ist zumindest bei 120er Film auch ein Kostenfaktor. Es würde mich nicht wundern, wenn die Streifen auch etwas mit zu viel Bewegung zu tun haben, das Bild entsteht ja innerhalb von Sekunden. Ich habe den Tank immer nur sehr sanft um 90 ° geneigt.

Auf jeden Fall fand ich Wally's Bericht über die Entwicklung von Röntgenfilm in Rotlicht sehr interessant. Leider kann ich aktuell wenig dazu beitragen, da ich fast nur noch Kaffee trinke, ääääh, zum Entwickeln nehme.

LG Reinhold


nach oben springen

#5

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 16.09.2010 01:28
von CPD (gelöscht)
avatar

Hallo Stephan,

habe Dank für Deinen interessanten Beitrag!

Zitat von Stephan K.

Eine Erklärung dafür ist wohl, dass sich der Film beim eingießen des Entwicklers ohne Vorwässerung unterschiedlich stark mit Entwickler vollgesogen hat bzw. die Entwicklerchemie nicht homogen im Film verteilt war.



Dazu mal eine Frage: Wie machst Du (oder auch ihr) das eigentlich? - Ich fülle nämlich zuerst die Dose mit Entwickler, dann kommt die Filmspirale, die ich dann gleich drei Mal herausziehe und dann wieder hineinfallen lasse mit dem Film rein, dann erst kommt der Deckel drauf und das Licht kann an. Alles andere wie gewohnt.

Seitdem ich das so mache hatte ich nie Streifen. Mit Diafine habe ich allerdings - noch - keine Erfahrung.

Ciao!

CP


nach oben springen

#6

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 16.09.2010 04:16
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Zitat von clickclackstart
[...]einmal kurz mit einer Ladung Wasser.[...]


Hi Nils,
Ich habe halt mehrere Ladungen genommen bis das Wasser klar war, das hängt aber auch vom Film ab wieviel Wasser man braucht. Ich war bei der ersten Ladung richtig schockiert als da richtig schwarzes Wasser herauskam. Da habe ich schon das schlimmste befürchtet!

Zitat von grommi
[...] Es würde mich nicht wundern, wenn die Streifen auch etwas mit zu viel Bewegung zu tun haben, das Bild entsteht ja innerhalb von Sekunden. Ich habe den Tank immer nur sehr sanft um 90 ° geneigt. [...]


Hi Reinhold,
das mit dem wenig bewegen habe ich auch zuvor ausprobiert (ganz sachte bis maximal 45°), die Streifen waren zwar weniger als auf dem Bild im Erfahrungsbericht aber auf den Abzügen immer noch deutlich zu sehen. Vielleicht liegt das auch einfach am Film, dass der HP5 vielleicht anfälliger ist als deine? Wenn ich mich richtig entsinne benutzt du Foma, oder?

Das mit dem Flüssigkeitsverschlepen könnte natürlich ein Problem werden, allerdings wird auch bei jedem Film eine gewisse Menge Teil A nach Teil B verschleppt, was auf lange Dauer auch nicht gesund ist. Langzeitversuche werden zeigen, ob sich was tut. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass es bei Diafine extrem viel ausmacht, da keine genaue Entwicklungszeit wie bei anderen Entwicklern eingehalten werden muss. Man sollte auf jeden Fall mindestens im empfohlenen Rhythmus die Flüssigkeiten erneuern.

Wenn sich was in der Verwässerungshinsicht tun sollte, werde ich wieder was dazu schreiben und dich beim Kaffetrinken stören

Zitat von CPD
[...]
Dazu mal eine Frage: Wie machst Du (oder auch ihr) das eigentlich? - Ich fülle nämlich zuerst die Dose mit Entwickler, dann kommt die Filmspirale, die ich dann gleich drei Mal herausziehe und dann wieder hineinfallen lasse mit dem Film rein, dann erst kommt der Deckel drauf und das Licht kann an. Alles andere wie gewohnt.
Seitdem ich das so mache hatte ich nie Streifen. Mit Diafine habe ich allerdings - noch - keine Erfahrung.
Ciao!
CP


Hi CP!
Ich hatte vorher auch nie Streifen (verwendet wurde Ultrafin Plus mit HP5 und FP4) nur bei Diafine kamen die auf.

Ich spule immer erst meinen Film komplett ein, schließe den Deckel und beginne dann erst mit dem Eingießen. (Also im hellen) Bei deiner Methode könnte es natürlich auch sein, dass diese Entwicklungsfehler bei Diafine nicht auftreten, da die Suppe gleichmäßig von unten kommt (zumindest wenn die Spule langsam reingleitet). Allerdings müsste man komplett im Dunkeln arbeiten, und das ist mir bei Flüssigkeiten doch ein wenig zu gefährlich, da ich garantiert irgendwann mal so doof an der Dose hängenbleiben würde, dass sich diese mitsamt dem Inhalt über den Boden ergießt.

Gruß,
Stephan


zuletzt bearbeitet 16.09.2010 04:17 | nach oben springen

#7

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 16.09.2010 04:27
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Dazu mal eine Frage: Wie machst Du (oder auch ihr) das eigentlich? - Ich fülle nämlich zuerst die Dose mit Entwickler, dann kommt die Filmspirale, die ich dann gleich drei Mal herausziehe und dann wieder hineinfallen lasse mit dem Film rein, dann erst kommt der Deckel drauf und das Licht kann an. Alles andere wie gewohnt.

Seitdem ich das so mache hatte ich nie Streifen. Mit Diafine habe ich allerdings - noch - keine Erfahrung.



Ich fülle ganz normal im Hellen ein und bewege dann gut, die Sache mit der vollen Entwicklerdose im Dunkeln ist mir nämlich nicht so ganz geheuer. Daß man die Dose versehentlich umstoßen kann oder plötzlich nach dem Einsetzen der Spirale den Deckel nicht mehr findet, erwähne ich gar nicht erst groß, dazu kommt noch, daß man im Dunklen schon mal einen Deckel schief auf die Dose schrauben kann und der sich dann so verkantet,daß er zwar nicht lichtdicht ist, aber man ihn nur noch mit etwas Gewalt wieder runter bekommt, dann steht man da im Dunkeln und hat den Film im Entwickler.

Schlierenbildung im Entwickler würde ich eher darauf zurückführen, daß die mit Netzmittelbad gefüllte Dose nicht sorgfältig nach ihrem Gebrauch ausgespült wurde oder auf unzureichende Bewegung im Entwickler. Auf die fehlende und im Normalfall nicht nötige Vorwässerung nur dann, wenn die Verweildauer weniger als 2 Minuten beträgt. Der Diafine nähert sich schon solchen Bedingungen - ich habe ihn aber noch nicht benutzt.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 16.09.2010 04:32 | nach oben springen

#8

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 16.09.2010 04:36
von CPD (gelöscht)
avatar

Hallo Stephan,

ich hatte das vor Urzeiten mal so gelernt. Es ging damals vor allem um die Reproduzierbarkeit bei kürzeren Zeiten, die ich aber gar nicht benutze. Drei Dosen: Entwickler - Stop- bzw. Wasserbad - Fix. Alles im Dunkeln natürlich, runtergefallen ist mir bisher noch nichts. Bloß das dumme Mobiltelefon klingelte mal und schaltete dabei seine Light Show an. Passiert ist dabei aber nichts.

Der Hauptgrund, weshalb ich das heute so mache, sind für mich glaubwürdige Aussagen im Internet, die 'Hauptsache' der Entwicklung spiele sich in den ersten Sekunden ab. Ob dem tatsächlich so ist, weiß ich aber nicht und oft genug arbeite ich mit nur einer Dose, so wie ich oben schon beschrieben habe.

Ciao!

CP


nach oben springen

#9

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 16.09.2010 04:43
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Zitat von Photoamateur
[...]Schlierenbildung im Entwickler würde ich eher darauf zurückführen, daß die mit Netzmittelbad gefüllte Dose nicht sorgfältig nach ihrem Gebrauch ausgespült wurde oder auf unzureichende Bewegung im Entwickler. Auf die fehlende und im Normalfall nicht nötige Vorwässerung nur dann, wenn die Verweildauer weniger als 2 Minuten beträgt. Der Diafine nähert sich schon solchen Bedingungen - ich habe ihn aber noch nicht benutzt.


Hi Walter,
Netzmittel wird mittlerweile nicht mehr benutzt und die Dosen werden nach jedem benutzen auseinandergenommen (auch die Spulen) und mit heißem Wasser ordentlich ausgespült und zu guter letzt mit etwas destilliertem Wasser nachgespült, um zurückbleibende Kalkflecken (insbesondere auf den Spulen) zu vermeiden.
Wegen unzureichender Bewegung: Ich habe Diafine auch schonmal fast geschüttelt (3 Sekunden Kipprhythmus) wobei die Negative danach noch schlimmer aussahen.

Gruß,
Stephan


nach oben springen

#10

RE: Diafine Filmentwickler

in Erfahrungsberichte 16.09.2010 04:47
von CPD (gelöscht)
avatar

Hallo;

Zitat von Photoamateur

Schlierenbildung im Entwickler würde ich eher darauf zurückführen, daß die mit Netzmittelbad gefüllte Dose nicht sorgfältig nach ihrem Gebrauch ausgespült wurde oder auf unzureichende Bewegung im Entwickler. Auf die fehlende und im Normalfall nicht nötige Vorwässerung nur dann, wenn die Verweildauer weniger als 2 Minuten beträgt. Der Diafine nähert sich schon solchen Bedingungen - ich habe ihn aber noch nicht benutzt.



Und da bin ich noch viel konsequenter! - Netzmittel hat m. E. in der Dose oder an der Spirale nichts zu suchen. Da kann man noch so oft spülen, die Tenside kriegt man nie wieder ganz raus - und irgendwann, nachdem es hundert Mal gutging, passiert eben etwas. Das ist auch der Grund, weshalb ich meine Colordosen nicht für S/W und umgekehrt benutze.

Entweder den Film durch das Netzbad ziehen oder - so wie ich - demin. Wasser benutzen und den Film in dampfgeschwängerter Luft trocknen; ganz ohne Netzmittel. Das funktioniert nämlich! Eine Zeit lang benutzte ich eine Salatschleuder. Das wurde mir, obwohl es gut funktionierte, aber zu blöd und ist nicht notwendig. Übrigens gibt es auch die Möglichkeit, den Film zum Trochknen schräg aufzuhängen. Beispielsweise zwischen den Türrahmen. DasWasser suppt dann nicht mehr den ganzen Film runter.

Aber das nur als Anmerkungen. Ich möchte den Thread nicht kapern - eigentlich geht es hier ja um Diafine. Und da ich mich für diesen Entwickler derzeit auch interessiere, bin ich um die Beiträge recht dankbar!

Ciao!

CP


nach oben springen






______________________________________________________________________________

das hobbyphoto-forum ist seit dem 14.01.2006 online

flickr online | Forenuser - Die Foren Suchmaschine | Bilder verkleinern | Bilder hochladen








Besucher
0 Mitglieder und 31 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 13099 Themen und 131153 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de