#1

Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 12.07.2010 20:44
von Bernd 54 • Mitglied | 303 Beiträge

Moin zusammen,

ich weiß nicht, ob das für dieses Forum von Interesse ist, aber neben der bildmäßigen Fotografie habe ich auch viele Jahre Astrofotografie betrieben. Das linke Bild zeigt mein damaliges Teleskop, mit dem ich viele Fotos gemacht habe. Es hatte eine fotografische Brennweite von 2230mm bei Blende 11.
Beim 2. Bild handelt es sich um NGC 2174 im Sternbild Orion. Es ist ein Komposit aus 2 Aufnahmen zu je 2 Stunden Belichtungszeit, die dann mit einer speziellen Software sterngenau übereinandergelegt wurden, um einerseits das Korn zu reduzieren und andererseits den Kontrast zu steigern.
Beim 3. Bild handelt es sich um Spiralgalaxie M 51 im Sternbild Jagdhunde mit Blick auf die Drehachse. Als Film benutzte ich den Kodak Technical Pan 2415 hypersensibiliert (um den Schwarzschildeffekt bei langen Belichtungszeiten zu eliminieren). Als Entwickler gebrauchte ich meistens Dokumol oder Microphen für höchstmögliche Kontrastwiedergabe. Die Belichtungszeit betrug 2 Stunden.
Bei Interesse würde ich von Zeit zu Zeit weitere Astroaufnahmen hier einstellen.

VG Bernd

Angefügte Bilder:
3. Losmandy_C8.jpg
M51.jpg
NGC2174 Komp.jpg

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#2

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 12.07.2010 20:58
von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge

Immer her damit, faszinierend schön.


Gruß,

Detlef


'Wir sehen nicht nur mit unseren Augen, sondern auch mit unserem Gefühl'



Natur-Impressionen


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#3

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 12.07.2010 21:07
von Gelöschtes Mitglied
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Und ob es Interesse gibt!

Viele Grüße,
Nils


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#4

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 12.07.2010 22:20
von Gelöschtes Mitglied
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Faszinierend, eine Welt, die wir wohl niemals richtig verstehen werden und uns wohl deshalb so beeindruckt. Und ich kann auch nachvollziehen, warum man damit in Zeiten von Hubble wieder aufhört.

LG Reinhold


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#5

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 12.07.2010 23:00
von Bernd 54 • Mitglied | 303 Beiträge

Zitat von grommi
Faszinierend, eine Welt, die wir wohl niemals richtig verstehen werden und uns wohl deshalb so beeindruckt. Und ich kann auch nachvollziehen, warum man damit in Zeiten von Hubble wieder aufhört.

LG Reinhold



Hallo Reinhold,

Der Reiz an der Astrofotografie lag bei bei mir an der Faszination, das scheinbar Unsichtbare sichtbar zu machen und das Ferne näher zu bringen. Deshalb arbeite ich auch in der bildmäßigen Fotografie gerne mit langer Brennweite, Entferntes nahe ran zu holen, ohne dem Objekt/Subjekt dabei auf die Pelle zu rücken oder verjagen zu müssen (z.B. Tiere). Das ich die Astrofotografie an den Nagel gehängt habe, hatte nichts mit Hubble zu tun.

VG Bernd


zuletzt bearbeitet 12.07.2010 23:02 | nach oben springen

#6

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 13.07.2010 20:30
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Astrobilder sind immer beeindruckend!

Wie funktioniert eigentlich die Nachführeinrichtung, v.a. wenn du Belichtungszeiten von 2 Stunden hast? Weil sobald die sich auch nur ein bisschen zu schnell/langsam dreht, hast du doch sofort Streifensterne, oder?

Gruß,
Stephan


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#7

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 13.07.2010 23:13
von Bernd 54 • Mitglied | 303 Beiträge

Zitat von Stephan K.
Astrobilder sind immer beeindruckend!

Wie funktioniert eigentlich die Nachführeinrichtung, v.a. wenn du Belichtungszeiten von 2 Stunden hast? Weil sobald die sich auch nur ein bisschen zu schnell/langsam dreht, hast du doch sofort Streifensterne, oder?

Gruß,
Stephan



Richtig. Das Telekop mit der Kamera muß den Sternen nachgeführt werden, um so die Erdrotation zu kompensieren. Im Einzelnen funktioniert das folgendermaßen:
Es gibt 2 Methoden, nach einem sog. Leitstern nachzuführen. Einmal mit einem Zweitfernrohr, das auf dem Hauprohr (mit dem fotografiert wird) quasi huckepack befestigt ist. Das Leitrohr ist exakt zum Hauptrohr justiert. Mit Hilfe eines beleuchteten Fadenkreuzokulares sucht man sich einen ausreichend hellen Leitstern, der in die Mitte des Fadenkreuzes eingestellt wird. Das geschieht dann, wenn das zu fotografierende Objekt zuvor im Hauptrohr eingestellt und fokussiert ist. In den Kameraauslöser schraubt man nun einen Drahtauslöser mit Feststeller und die Verschlußzeiteneinstellung stellt man auf "B". Nachdem man den Auslöser gedrückt und festgestellt hat, beobachtet man den einstellten Leitstern permanent im Fadenkreuz. Sobald sich Abweichungen bemerkbar machen, müssen diese mit Hilfe eines an der Montierung angeschlossenen Handtasters, mit dem man die Bewegungen nach rechts, links, oben und unten korrigieren kann, kompensiert werden. Der Leitstern m u ß sich i m m e r
in der Mitte des Fadenkreuzes befinden. Wenn man da nicht sehr aufmerksam ist, entstehen Nachführfehler. Die Sterne sehen dann nicht mehr so schön punktförmig aus.
Bei der 2. Methode (wie in meinem Fall) entfällt das Leitrohr. An Stelle dessen wird zwischen Teleskop und Kamera ein sog. OFF-Axis-Guider angeschlossen. In diesem OFF-Axis-Guider befindet sich ein Auslenk-Prisma, welches sich um 360° axial drehen läßt und man so in der Lages ist, sich einen passenden Leitstern in der sog. "Guiding-Zone" auszusuchen. Dieser Leitstern befindet sich knapp außerhalb des eigentlichen fotografischen Gesichtsfeldes. Nachgeführt wird dann analog wie beim separaten Leitrohr. Alternativ kann man aber auch die Nachführung automatisieren. So habe ich das (und viele Andere)in den letzten Jahren gemacht. An Stelle des Fadenkreuzokulares wird ein CCD-Sensor eingesetzt. Dieser ist mit einem Steuergerät verbunden, das seinerseits mit den Motoren des Montierung gekoppelt ist. Dieser CCD-Sensor registiert jede Abweichung und gibt die Korrekturimpulse an die Motoren weiter und auf diese Weise wird jede Abweichung, die durch periodische Fehler im Schneckengetriebe und/oder durch äußere Einflüsse z.B. Wind verursacht werden. Elementar wichtig für gute Nachführergebnisse ist die exakte Ausrichtung der Montierung auf den Himmelsnordpol. Zur Veranschaulichung hab ich mal ein Bild mit hochgeladen. Sorry für die schlechte Qualität, aber mein Scanner ist nicht mehr in Ordnung.

Gruß
Bernd

Angefügte Bilder:
Unbenannt-1.jpg

zuletzt bearbeitet 13.07.2010 23:14 | nach oben springen

#8

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 14.07.2010 04:41
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Danke für deine Erklärung zu den Nachführsystemen!

Wie ermittelst du eigentlich die Belichtungszeit? Berechnest du die oder gibt es entsprechende Belichtungsmesser?

Gruß,
Stephan


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#9

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 14.07.2010 05:24
von Stefan • Mitglied | 394 Beiträge

Beeindruckend,
und da sag nochmal jemand wir wären alleine ... ;)

Stefan


***
Fortuna lächelt, doch sie mag nur ungern voll beglücken; schenkt sie uns einen Sommertag, so schenkt sie uns auch Mücken (Wilhelm Busch)
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#10

RE: Astroaufnahmen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 14.07.2010 17:58
von F._Kilian • Mitglied | 654 Beiträge

Einfach nur toll! MEHR!

Ich finde es faszinierend, bsonders wie schon gesagt viele von uns das nie machen koennten. ICh bin momentan am anderen Ende der Welt und hier ist ein Wunderbarer Himmel... ICh werde mal versuchen den aufzunehmen, doch da ich da uberhaupt keine Erfahrung habe, werde ich jetzt wissen an wen ich mich wenden kann :)


Gruss!

Flemming


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