Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 29.08.2009 07:09von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Hallo,
heute habe ich zum ersten Mal etwas gemacht, was ich ehrlich gesagt in Jahrzehnten nie gemacht habe und zwar die Ausleuchtung meines Vergrößerers (Varioscop 60, in diesem Fall Format 6x9 mit 10,5 cm Objektiv)ausgemessen. Hintergrund der "Sache" ist, daß ich mir angesichts des Glühlampenverbotes eine größere Menge Surrogat für die inzwischen sehr teuren und kurzlebigen Opallampen beschafft habe (wer es mir gleich tun will, für den ist es höchste Eisenbahn) und zwar die sogenannten Kryptonlampen, das sind opalisierte pilzförmige Lampen für den Hausgebrauch.
Jetzt habe ich interessehalber mal eine eingeschraubt und mit meinem Laborbelichtungsmesser (eigentlich ist es mehr ein Spielzeug) die Lichtintensität ohne Negativ gemessen. Der Rand ist merklich schwächer ausgeleuchtet als die Mitte (bei bester Justage der Lampe etwa 3/4). Natürlich hatte ich zuerst den Ersatz in Verdacht und gemeint, das sei nun die gerechte Strafe für meine Pfennigfuchserei. Tests mit verschiedenen originalen Opallampen, von denen ich eine 50jährige dabei noch zu allem Überfluß aus dem Sockel gedreht habe, ergaben das gleiche Bild, mal etwas besser, mal etwas schlechter. Da mein "Belichtungsmesser" mit einer kleinen Glühlampe und einem Refelexfeld natürlich in gewisser Abhängigkeit vom Aufblickwinkel alles andere als exakt arbeitet, sind die Ergebnisse nicht verläßlich - die Tendenz ist jedoch offensichtlich da, unabhängig, welches Leuchtmittel verwendet wurde Auch der mit 300 Watt-Schmalfilmlampe ausgestattete Farbkopf half da nicht viel ab. Mich überrascht das jetzt schon, weil mein Gerät doch einst ein viele tausend Mark teures Profigerät war und kein Spielzeug.
Können andere solche Erfahrungen bestätigen, hat jemand gar eine Erklärung, etwa dahingehen, daß es nicht die Ausleuchtung ist sondern das Objektiv und gar nichts macht, weil ja das Aufnahmeobjektiv "entgegengesetzt" arbeitet. In der Praxis ist mir das auf meinen Bildern nie aufgefallen, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, da der Abfall ja kontinuierlich verläuft und wahrscheinlich auch nicht mehr als eine halbe Blende ausmacht, Bilder im Normalfall starke Kontraste aufweisen und ich außerdem fast nie 6x9 vergrößere.
gut Licht
Walter
RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 29.08.2009 08:14von Harubang • Mitglied | 93 Beiträge
Hallo,
grau ist alle Theorie und: Wer viel mißt, mißt viel Mist!
Um das Ausmaß des im Endeffekt wirksamen Lichtabfalls zu verifizieren, würde ich doch erst mal einen Test machen:
Du verwendest Dein Vergrößerungsobjektiv und blendest es auf so 11 - 16 ab, dann nimmst Du ein Blatt etwa 20/30 und belichtest es ohne Negativ mit maximaler Formatausnutzung von Vergrößerer und Papier auf einen mittleren Grauwert.
Fertig!
Wenn das Papier nach dem Trocknen zu den Rändern hin keinen wesentlich anderen Grauwert aufweist als in der Mitte, ist alles paletti!
Und davon gehe ich mal aus!
Gruß
Rolf
RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 29.08.2009 09:26von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
So ganz gleichmäßig leuchten die Opallampen nicht aus, das merkt man beim Justieren (lange Seite der Wendel auf die lange Seite des Negativformates), aber das mit den Ecken hat sich jetzt relativ aufgeklärt - die einstellbare Maske ist noch ein ganzes Stück größer als 6x9 und daher waren die Ränder nicht mehr einwandfrei ausgeleichtet. Ich habe nämlich meine "Tests" ohne Negativ mit komplett geöffneter Maske gemacht, mit Negativ wurde mir mein Fehler dann erst bewußt.
gut Licht
Walter
RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 29.08.2009 21:51von hambo • Mitglied | 106 Beiträge
Etwas Abfall der Leuchtstärke zum Rand hin ist normal. Das war bei den alte Vergrößer Maschinen, wie dem Varioskop eingerechnet. Damit wurde der Lichtabfall des Aufnahmeobjektives ausgeglichen. Also da war war das Negativ am Rand heller, vor allem bei den 6x6 Faltern, und so wurde eine gleichmäßige Dichte erreicht. Aber du kannst diese Geräte auch heute nocht gut einsetzen, Lichtabfall zum Rand hin haben auch teure Objektive.
RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 29.08.2009 22:07von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge
Walter, hast Du denn nur mit dem "Spielzeug" gemessen oder auch einen Abzug erstellt?
Bei den Wallner-Geräten muss man die Messonde ja immer exakt in den Strahlengang bringen, so dass die Strahlen senkrecht auf der Sonde auftreffen. Wenn das bei Deinem Messgerät nicht so ist, könnte das ein weiterer Faktor in Deinem Messverfahren sein...
Viele Grüße
Henning
_____
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 29.08.2009 22:42von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Gut, daß Du mich (oder uns) erinnerst. An diese Glühlampe habe ich ja noch garnicht gedacht. Sind von dem Verbot eigentlich auch die Projektionslampen der Farbköpfe betroffen?
Zu Deinem Problem: wenn ich mich richtig erinnere, konnte man bei dem Krokus den Kondensor für eine gleichmäßige Ausleuchtung in der Höhe justieren, weil die Lampen unterschiedlich sind. Vielleicht geht das bei Deinem Gerät auch.
Gruß
JOchen
Gruß
Jochen
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RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 29.08.2009 23:41von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge
Angeblich sollen Opallampen ja weiterhin erlaubt sein...
Halogen ist erstmal noch erlaubt.
Ab kommenden Dienstag soll es aber keine 100W-Lampen mehr und vor allem überhaupt keine mattierten Lampen mehr geben (egal welche Watt-Zahl)! Wer also noch Krypton-Pilze benötigt...
VG
Henning
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Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 29.08.2009 23:50von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Stimmt, die teuren 150er mit unter 100 Stunden Brenndauer, aber nicht solche Lampen:
http://www.wohnlicht.com/leuchten/gluehl...ert-p-3896.html
http://www1.westfalia.de/shops/technica/...100watt_e27.htm
Die sind auch opalisiert und taugen als Ersatz, allerdings muß man bei vielen Firmen den Aufdruck mit einem Tintenradierer entfernen.
gut Licht
Walter
RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 30.08.2009 00:05von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat von HenningH
Walter, hast Du denn nur mit dem "Spielzeug" gemessen oder auch einen Abzug erstellt?
Bei den Wallner-Geräten muss man die Messonde ja immer exakt in den Strahlengang bringen, so dass die Strahlen senkrecht auf der Sonde auftreffen. Wenn das bei Deinem Messgerät nicht so ist, könnte das ein weiterer Faktor in Deinem Messverfahren sein...
Viele Grüße
Henning
Wie gesagt, ich glaube inzwischen, daß ich zu weit außen gemessen habe (die einstellbare Maske ist etwas größer als 6x9) und Hambo geht ja in Punkto Lichtabfall in meine Richtung.
In Antwort auf:
Zu Deinem Problem: wenn ich mich richtig erinnere, konnte man bei dem Krokus den Kondensor für eine gleichmäßige Ausleuchtung in der Höhe justieren, weil die Lampen unterschiedlich sind. Vielleicht geht das bei Deinem Gerät auch.
Bei mir kann man die Lampe in der Höhe justieren.
gut Licht
Walter
RE: Ausleuchtung der Vergrößerer
in Dunkelkammer & Entwicklung 30.08.2009 00:12von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
In Antwort auf:
Gut, daß Du mich (oder uns) erinnerst. An diese Glühlampe habe ich ja noch garnicht gedacht. Sind von dem Verbot eigentlich auch die Projektionslampen der Farbköpfe betroffen?
Soviel ich weiß nicht, weder die neuen Halogenlampen noch die Hochvolt-Schmalfilm-Lampen. Was aber betroffen sein könnte sind die 15-w Glühbirnen für die Dunkelkammerleuchten, denn die erreichen bisher nur Energieeffizienzklasse F und sind damit künftig verboten. Ich meine ich hätte aber schon neue 15w-Kühlschrankbirnen gesehen, die Effizienzklasse E erreichen. Da ich allerdings persönlich die Tropfenlampen mit 15w und dickem Fuß benötige, habe ich auch da schon mal bevorratet.
gut Licht
Walter
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