#1

Mit welcher Methode zur Integralmessung habt ihr gute Erfahrung?

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 08.02.2009 01:07
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge
Hi Leute,

da ich mich schon lange mit dieser Frage quäle, frag ich jetzt mal euch, um mehrere Meinung einzuholen.
Meine eine Spiegelreflexkamera besitzt auf Grund ihres Alters nur die mittenbetonte Integralmessung. Bei der normalen Integralmessung gab es früher oft Fehlbelichtungen bei Bildern mit starken Kontrastunterschieden. Durch die Mittenbetonte soll dieses Problem angeblich behoben sein, wenn sich das Motiv im Mittelpunkt des Bildes befindet.

Zudem bin ich ein Liebhaber des Zonensystems und verwende oft die Graukarte zur Belichtungsmessung. Wenn ich nun eine Person fotografiere und per Graukarte auf sie Messe, bekomme ich IMMER andere Werte als mit der mittenbetonen Integralmessung. Ok, es ist ja klar...immerhin ist es ja nur mittenbetont Die Messmethode neigt gegenüber der Graukartenmessung meistens zur Unterbelichtung.
Um dieses Problem ein wenig zu umgehen, tat ich erst folgendes: Wenn ein Bild viel Kontrastunterschied besitzt, machte ich erst immer ne Messung auf den hellsten Teil und dann eine auf den dunkelsten Teil im Bild...als Verschlusszeit zur eingestellten Blende, nahm ich dann immer den Mittelwert dieser beiden Messungen. zB 1/1000s und 1/60s -> 1/250s.
Als mir dies zu blöd wurde, fing ich an, einfach bereiche in der Umgebung zu suchen die geschätzt ungefähr die Helligkeit der zu fotografierenden Person haben und den Messwert zu speichern. zB von mir aus auf ein Weizenfeld Somit ist eine Fehlmessung durch zu hellen Himmel vermieden.
Meine Filmentwicklungsprozesse bzw. meine persönlichen Filmempfindlichkeitswerte hab ich demnach angepasst und fahre mit den Methoden recht gut. Aber oft isses mir im wahrsten Sinne des Worte "zu blöd"

Was ich mich jedoch frage: Jeder 0815-Fotograf, dem nicht bewusst ist, was hinter einer Belichtungsmessung eigentlich steckt, knipst doch einfach immer nur drauf los und das Bild ist trotzdem recht gut. Auch als ich in meiner Jugend mit so billig Kameras rumgeknipst hab (scho nahezu Spielzeuge) hab ich nichteinmal an irgendeine Belichtung gedacht...einfach geknipst. -> Die Bilder waren immer super

Wenn ihr auf die Integralmessung angewissen seid, wie verfahrt ihr bei der Messung? Und bezieht ihr euch dabei auf den ASA-Wert nach Herstellerangaben? Immerhin sind meine durch die Graukarte gemessenen Bilder traumhaft. Aber oft geht es einfach nicht anders...die Graukarte ist eher was für daheim

Tut mir leid für den ewig langen Text, aber ich denke, dass dieses Thema auch für viele Andere hilfreich sein könnte

Gruß,
Andi

zuletzt bearbeitet 08.02.2009 01:07 | nach oben springen

#2

RE: Mit welcher Methode zur Integralmessung habt ihr gute Erfahrung?

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 08.02.2009 01:32
von ThomasN • Mitglied | 983 Beiträge

Meine Minolta X700 hat auch mittenbetonte Integralmessung. Also, ich versuche immer möglichst "ausgewogene" Aunahmen zu machen - dann mittelt sich das zurecht. Wenn viel Himmel und dunkler Vordergrund auf dem Bild ist (z.B. im Schatten) wird's eh schwierig. Entweder der Himmel ist toll und der Vordergrund enttäuscht oder umgekehrt. Wenn man Wert auf den Himmel legt (z.B. schöne Wolken, Farben) dann sollte man da nicht zu viel mehr belichten, vllt. gerade so viel, dass der Vordergrund nicht absäuft. Wenn das Motiv im Vordergrund liegt, dann halt mehr nach unten schwenken. P.S. Für "Profis" gibt's außerdem Grauverlaufsfilter.

Also ich arbeite richtig aus dem Bauch heraus, schwenke hin und her, schaue mir die Belichtungszeiten an (die X700 hat Blenden-Vorrang, d.h. passt die Bel.zeiten an) und arbeite dann mit dem Belichtungskorrekturrad. Mit Graukarte habe ich letztens bei extremen Sonnenschein und Schnee gearbeitet. Das Ergebnis war gut - nur als ich dann auch noch Gegenlichtaufnahmen machte, hat's mein Diafilm nicht mehr ganz gepackt - entweder zementgrauer Schnee oder totenblass-kalkartige Lichter

Thomas (eifriger Wiedereinsteiger)

P.S. Dass die Aufnahmen immer was werden, selbst wenn man immer nur die Automatik benutzt glaube ich nicht. Wenn man allerdings viel *knipst* dann stören einen die Fehlbelichtungen gar nicht so. Irgend ein paar schöne Fotos sind ja trotzdem immer auf dem Film und nur an die erinnert man sich...


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#3

RE: Mit welcher Methode zur Integralmessung habt ihr gute Erfahrung?

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 15.03.2009 13:02
von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge

Hallo Leute,

ja, die Belichtungsmessung ist schon so eine Wissenschaft für sich. An die guten alten Zeiten erinnere ich mich auch noch gut: Keine Ahnung von Belichtung - drauf los gekipst und die Bilder waren ansehnlich. Das liegt daran, dass moderne Filme verdammt gut sind und das sich im Labor einiges nachbessern lässt - zum Beispiel durch unterschiedliche Entwicklungszeiten.
Heute verwende ich zur Belichtungsmessung seperate Belichtungsmesser: Z.B. mein Minolta Auto Meter III oder ein Spotmeter. Wenn sich die Automatikfunktionen einer Kamera abschalten lassen ist das eine gute Alternative.
Wahlweise kann ich das auf das Objekt treffende Licht messen oder den Belichtungsmesser vor das Kameraobjektiv halten und das vom Objekt reflektierte Licht messen. Die Belichtung sollte immer auf das Wichtigste eines Bildes abgestimmt werden. Die Integralmessung liefert einen Durchschnittswert - der Film wird zwar korrekt belichtet, aber man läuft Gefahr, dass das Hauptmotiv zu hell oder zu dunkel (Z.B. eine Person vor einem sehr hellen Hintergrund)erscheint.
Mein Tipp: Gebrauchte seperate Belichtungsmesser sind heute schon erschwinglich und abhängig von der jeweiligen Aufnahmesituation manchmal eine echte Alternative zu der in der Kamera verbauten Belichtungsmessung, allerdings muss bei der Verwendung von Filtern und Ähnlichem ein wenig gerechnet werden. Für meinen Belichtungsmesser gibt es sogar verschiedene Aufsätze mit unterschiedlichen Messwinkeln. So kann ich die verschiedensten Messverfahren realisieren. Ein wenig umständlicher ist das Ganze schon, aber dafür wird man mit perfekt belichteten Fotos entschädigt.

Gruß Oliver


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