#1

Monitorkalibrierung

in Erfahrungsberichte 11.12.2008 23:02
von photo-charly • Mitglied | 654 Beiträge

Nach langem Überlegen, Lesen und allem was dazu gehört hab ich mir vor einiger Zeit den im Allgemeinen als gut bewerteten Spyder 3 pro geholt zwecks Kalibrierung meine Monitore. Es sind vier Stück an der Zahl und wie könne es anders sein, jeder stellt die Farben etwas anders da. Aber welcher zeigt die richtigen?

Also ein Kalibriegerät holen und messen. Nun würde ich davon ausgehen das die Monitore anschließend zumindest einigermaßen die gleichen Farben darstellen. Aber dat ward nix. Ok, die Farben sind sich ähnlicher geworden aber nicht gleich. Nach dreißig Jahren Fotografie und Dunkelkammer habe ich vielleicht auch ein sehr ausgeprägtes Farbensehen bekommen, bin zu empfindlich, oder auch einfach zu blöd den Spyder zu bedienen. Mit Computern beschäftige ich mich erst seit zwei Jahren.
Aber was mir aufgefallen ist, das vom Spyder generierte Testbild für die Vorher / Nachher Ansicht zeigt bei der Vorher Ansicht bei jedem Bildschirm einen deutlichen Rotstich, auch wenn der Bildschirm diesen nicht hatte!
Da ich ein neugieriger Mensch bin verstelle ich einen Bildschirm nach allen Regeln der Kunst, sowohl an den Bildschirmeinstellungen selber, als auch in den Einstellungen der Grafikkarte. Grün und Blaustich, alles was geht! Das Ergebnis, das Vorschaubild „Vor der Kalibrierung“ zeigt immer den gleichen Rotstich!

OK, mit dämmert ich bin zu blöd für das Ding und rufe einen Freund an der sich seit dreißig Jahren mit Rechnern beschäftigt und im Druckgewerbe tätig ist, der muss es wissen!

Aber man glaubt es nicht, auch er kommt zu keinem anderen Ergebnis.

Zwei Monitore werden kalibriert, die anderen mit Hilfe einer Testtafel die sich in genormten Farben auf einer CD befindet, über die Einstellungen per Auge angepasst. Bleibt die Frage wie oft die Kalibrierung wiederholt werden muss.

Einen der Kalibrierten Monitore habe ich regelmäßig neu kalibriert, den anderen bei seinen Einstellungen gelassen.

Auch hier überrascht das Ergebnis, von den 5 befragten Personen, die sich alle mit Fotografie oder sogar dem Druck befassen, kann nach einigen Monaten niemand einen Unterschied zwischen den Monitoren feststellen!

Mir stellt sich die Frage was an der ganzen Geschichte mit der Kalibrierung Wahrheit ist und was einfach nur Verkaufsargument??

Jedenfalls hat mich die Sache nicht wirklich überzeugt, nach dem was die Werbung und Testberichte so berichten darf man mehr erwarten....

Wer hier mit dem Gedanken einer Kalibierung und der Anschaffung eines entsprechenden (meist nicht billigen) Gerätes trägt, sich aber noch nicht sicher ist was er machen soll, dem biete ich an das er gegen einen geringen Unkostenbeitrag meinen Spyder 3 pro ausleihen kann.

Vielleicht kann im Gegenzug ja hier jemand meine Bildungslücke schließen was die Kalibrierung angeht......




Lieber "analog" mit vollem Film, als "digital" mit leerem Akku!

Gruß vonne Küste

Charly

P.S. Wer morgens zerknittert ist, hat tagsüber viele Entfaltungsmöglichkeiten!





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#2

RE: Monitorkalibrierung

in Erfahrungsberichte 11.12.2008 23:50
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Ich sehe das mit dem arg übertriebenen Stellenwert der Kalibrierung ähnlich.

Bisher habe ich meinen Monitor pi x Daumen nach Normbildern "kalibriert". Da mir 95% aller Bilder im Internet korrekt dagstellt vorkamen und Prints von meinen Bildern auch keine Überraschungen lieferten, genügte mir das. Einige - z.B. Farbbilder von Sven - kamen mir aber manchml zu dunkel vor. Deshalb habe ich mir QuickGamma runter geladen http://www.quickgamma.de/ Das scheint mir ein sehr brauchbares Tool zu sein. Bei der Einstellerei habe ich dann gemerkt, daß der Regelbereich des Monitors zu klein ist für eine korrekt Einstellung. Auch XP bot bei den Einstellungn keine Möglichkeit an, über die Grenze zu hüpfen. Also habe ich mir den Original-Treiber vom Hersteller miner Grafikkarte runtergeladen und installiert. Der hat wesentlich mehr Möglichkeiten als der Monitor und der XP-Treiber. Dann ging es problemlos. Mal sehen, ob ich einen Unterschied merke z.B. bei meinen Prints. Den Unterschied, den ich auf dem Monitor unmittelbar nach der Einstellung gesehen habe, den sehe ich jetzt schon nicht mehr, weil ich mich da sicher sehr schnell dran gewöhnt habe.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
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#3

RE: Monitorkalibrierung

in Erfahrungsberichte 11.12.2008 23:53
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Hi Charly,

ich selbst habe den Pantone Huey und kann daher den Spyder nicht wirklich beurteilen. Mein Vater hat zwar den Spyder 2 und ist damit auch hochzufrieden (ich hab ihm selbst mehrere male damit den Monitor kalibriert), aber da 20 km zwischen den Monitoren liegen, kann ich nicht wirklich vergleichen. Ich kann nur sagen, dass ich mit meinem Pantone sehr zufrieden bin. Man mag darüber streiten, aber für mich persönlich ist allein die Tatsache, dass der Monitor ständig an die Umgebungslichtsituation angepasst wird, viel wert.

Du hast natürlich recht, dass bei zwei nebeneinander stehenden Monitoren exakt die gleichen Farben herauskommen, sollte nicht passieren. Hierfür muss man fairerweise dazusagen, dass es sich

1. um den gleichen Monitortyp (also TFT oder Röhre) und
2. um das gleiche Modell

handeln muss, will man hier einen wirklich fairen Abgleich machen. Denn auch wenn die Farbgestaltung in der Theorie gleich sein sollte, so haben z.B. zwei TFT-Geräte von unterschiedlichen Herstellern ja auch unterschiedliche technische Daten: Auflösung, Kontrastverhältnis, Farbdarstellungsmöglichkeiten, Helligkeitsmöglichkeiten, etc. Wenn diese Daten nicht exakt gleich sind (und auch tatsächlich vorliegen - es gibt manchmal Hersteller, die den Kontrastumfang wesentlich höher angeben als tatsächlich erreicht werden kann), kann dies schon zu Unterschieden führen.

Hiervon mal ab kann ich mir aktuell nur zwei Gründe für abweichende Ergebnisse vorstellen:
- entweder ist Dein Spyder nicht völlig in Ordnung oder
- die verbauten Grafikkarten haben nicht die gleichen Möglichkeiten

Bei den Kalibrierungsgeräten ist es ja so, dass nicht die Hardware-Einstellungen eines Monitores geändert werden, sondern ein Abweichungsprofil für die Grafikkarte hinterlegt und bei jedem Hochfahren des Rechners mitgestartet wird. In diesem Abweichungsprofil wird berücksichtigt, wie die Farben vorher aussahen und nachher auszusehen haben. Hast Du nun also in einem Rechner z.B. noch eine alte oder nicht sonderlich leistungsfähige, in einem anderen Rechner aber eine sehr gute Grafikkarte, so könnte auch hierin der Grund für abweichende Farbdarstellungen liegen, wenn beide trotzdem mit dem Spyder kalibriert wurden.

Ein letzter Deiner Punkte sei hier noch aufgegriffen: auch beim Pantone Huey kann ich einen Abgleich vorher - nachher machen. Bei sämtlichen Monitoren, bei denen ich ihn bisher angewandt habe, war es so, dass der Bildton vorher viel kälter war und nach der Kalibrierung in's Warme gezogen wurde. Einen Rotstich konnte ich bei meinen Kalibrierungen (weder vorher noch nachher) nie feststellen.

Ach ja, noch was (ich quassel und quassel und komm nicht zum Ende...):
ich denke nicht, dass die Kalibrierung von Monitoren nur ein Verkaufsargument für die Geräte ist. Wie gut die einzelnen Gerätetypen funktionieren (grade in den Nicht-Profivarianten) lass ich mal dahingestellt. Aber wenn man in Saturn, ProMarkt, MediaMarkt oder sonstwohin geht, wo 20 Monitore stehen, und schaut sich deren (teils extrem) abweichende Ergebnisse an, dann wird einem sofort klar, dass man höchstens bei einem oder ggfs. sogar bei gar keinem die echten Farben, Kontraste und Helligkeiten sieht. Greift man nun in eine Bilddatei ein (und sei es nur, um nach dem Scannen einen Farbstich zu beseitigen) und hat keinen kalibrierten Monitor, so kann das Ergebnis immer nur verkehrt werden - wie extrem dann die Ansicht auf einem kalibrierten Monitor ist, hängt davon ab, wie stark der Unkalibrierte falsch eingestellt ist. Daher plädiere ich weiterhin für diese Geräte.

Ciao Sven




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Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
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#4

RE: Monitorkalibrierung

in Erfahrungsberichte 12.12.2008 00:11
von photo-charly • Mitglied | 654 Beiträge

@ Jochen,

über Quickgama habich ich auch schon nachgedacht, scheint mir die sinnvollere Alternative zu sein!

@ Sven,

das man sich gedanken über die Farbdarstellung seiner Monitore macht steht außer Frage!

Aber an dem was Grafikkarte und Monitore hergeben kann die Fehleinstellung nicht liegen. Per Hand und Testbild lassen sich die Darstellungen angleichen......
Also gibt die Technik die Möglichkeiten her!




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Gruß vonne Küste

Charly

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#5

RE: Monitorkalibrierung

in Erfahrungsberichte 12.12.2008 00:54
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Grisu
bei zwei nebeneinander stehenden Monitoren exakt die gleichen Farben herauskommen, sollte nicht passieren

Nach meinem Verständnis ist aber genau das der Sinn einer gegebenenfalls teuren Kalibrierung. Man sollte ja auch keinen Unterschied zu einem danebengestellten Print oder einer Ausbelichtung sehen, wobei das wegen der unterschiedlichen Technologie natürlich nur begrenzt erreichbar ist.

Gruß
Jochen


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#6

RE: Monitorkalibrierung

in Erfahrungsberichte 12.12.2008 01:46
von photo-charly • Mitglied | 654 Beiträge

Hi Jochen,

ich denke das Sven sich das vertippt hat.

Wenn ich mir die Berichte in den Fachblättern ansehe lese ich dort das die Kalibrierung den Zweck hat dafür zu sorgen das ein Bild auf allen Monitoren gleich angezeigt wird, auch unabhängug von Hersteller.

Und genau das ist nicht zu schaffen.....




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Gruß vonne Küste

Charly

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#7

RE: Monitorkalibrierung

in Erfahrungsberichte 12.12.2008 02:37
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Klar, Sven hat sicher nicht gmeint, daß die nicht gleich aussehen SOLLEN. Aber aus seinem Text geht klar hervor, daß er meint, sie KÖNNEN nicht gleich aussehen. Dann macht die Kalibrierung keinen Sinn.

Gruß
Jochen


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#8

RE: Monitorkalibrierung

in Erfahrungsberichte 12.12.2008 02:50
von photo-charly • Mitglied | 654 Beiträge

In Antwort auf:
Dann macht die Kalibrierung keinen Sinn.



Hi Jochen, das ist genau das was ich meine.

Sit bei Wagen ja auch nicht anders, wenn sie geeicht sind müssen sie alle das geleiche Gewicht anzeigen, da redet dann auch keiner davon das es Hersteller bedingte Unteschiede geben kann...................

Da meine Gerätschaften größtenteils mal gerade ein Jahr alt sind, es alles TFT Minitore sind und je zwei Monitore über eine Grafikkarte laufen, also an einem Rechner sind, geh ich eigentlich mal davon aus das einen Übereinstimmung der Faben machbar sein sollte.

Wie gesagt, per Hand ist das machbar..... aber halt nicht so komfortabel......




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Charly

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#9

Grisu

in Erfahrungsberichte 12.12.2008 04:24
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Zitat von bilderknipser
Zitat von Grisu
bei zwei nebeneinander stehenden Monitoren exakt die gleichen Farben herauskommen, sollte nicht passieren

Nach meinem Verständnis ist aber genau das der Sinn einer gegebenenfalls teuren Kalibrierung. Man sollte ja auch keinen Unterschied zu einem danebengestellten Print oder einer Ausbelichtung sehen, wobei das wegen der unterschiedlichen Technologie natürlich nur begrenzt erreichbar ist.

Gruß
Jochen


Ich meinte damit eigentlich - hab mich aber doof ausgedrückt - das nach einer Kalibrierung zwei nebeneinander stehende Monitore exakt die gleichen Farben haben sollten. Und das es nicht passieren sollte, dass sie nach einer Kalibrierung noch Abweichungen voneinander haben.

@ Charly,

jetzt stellt sich die Frage, was Deine Spyder-Version kann !! Ich habe auch zwei Monitore an einer Grafikkarte, kann aber mit der nichtprofessionellen Version des Pantone Huey (es gibt ja auch eine Profivariante) nur einen der beiden Monitore kalibrieren - daher ist mein linker kalibriert, mein rechter nicht. Wenn Du bei Deiner Spyder-Variante eine ähnliche Einschränkung hast, ist klar, dass beide eine andere Darstellung haben.
So ist mein rechter Monitor mit dem typisch kalten Bildton versehen, von dem ich oben gesprochen habe, während mein linker, kalibrierter einen deutlich wärmeren Bildton hat.

Ciao Sven




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#10

RE: Grisu

in Erfahrungsberichte 12.12.2008 05:11
von photo-charly • Mitglied | 654 Beiträge

Ldt. Gerätebeschribeung kann er nehrere Monitore kalibrieren, das war Bedingung beim Kauf. Bei der Instalation findet er auch zwei Monitore, beim Start fragt er welcher Monitor kalibriert werden soll und er hinterlegt ein icc Profil in den entsprechenden Einstellungen.

Aber davon ab sollte das Gerät in der Lage sein zwei Monitore an zwei verschidenen Rechnern so weit zu korigieren das wenigsten ein Monitor an jedem Rechner die gleichen Ferben zeigt!




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Charly

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