#1

die armen Digitalfotografen

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 26.07.2014 22:29
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

oder ich Ärmster oder: jetzt weiß ich endlich, warum die immer auf Dauerfeuer stellen.

aber von vorne:
Zu meiner Lumix G1 habe ich mir endlich ein Update auf die G5 geleistet. Bei der G1 war ja noch ein gedrucktes Handbuch dabei, bei der G5 nur noch eine Kurzanleitung von lächerlichen 45 Seiten Umso größer war meine "Freude" über die PDF auf der CD von 232 Seiten Und das ist auch noch geschickt gekürzt durch jede Menge Querverweise. Sonst wäre es vermutlich 3x so dick. Erinnert mich sehr an die Werbung für Baucad K+R, in der es hieß "mitgeliefert wird ein leicht verständliches Handbuch von 3200 Seiten". Ehrlich.
Hach ist das schön mit einer alten SLR. Da kann ich an 5 Fingern abzählen, wie oft ich da mal eine Anleitung (Handbuch wäre ja schon zu viel gesagt) gebraucht habe. Die AF-Monster machen da ja leider eine unrühmliche Ausnahme.
Ok, wenn man sich so eine elektrische Kamera antuen will, muß man da durch. Seit Tagen sitze ich nun schon daran, das alles zu verstehen, dabei habe ich die Kapitel über Szenemodi, Effektfilter, Weißabgleich-Bracketing und in-Kamera-HDR glatt ausgelassen und gedenke auch nicht, da mal drauf zurückzukommen. Himmel, was man da alles einstellen kann. Warum, das ist eine ganz andere Frage. Doch, das ist vielleicht wert sich einzuarbeiten: man kann 4 unterschiedliche Konfigurationen fest speichern. Mühsam habe ich mir neben der Grundeinstellung noch spezielle Konfigurationen für SW-Fotografie (auch im Sucher SW sehr praktisch), hochwertige Landschaft, Natur und so, sowie für Actionfotografie ausgedacht, zwischen denen ich dann schnell umschalten kann. Hat man irgendwie dann 4 Kameras in einer, wo man früher 2 oder 3 Gehäuse mit unterschiedlichen Filmen rumschleppen mußte. Nicht so übel.
Aber da fängt es schon an: wer macht sich schon die Mühe? Da ist es doch viel einfacher, gleich bei jeder Aufnahme automatisches Bracketing einzustellen und Quick-AF wo die Kamera schon mit dem Scharfstellen beginnt, sobald man sie nur in die Hand nimmt, oder mit dem Finger als mausersatz den Schärfepunkt mit dem Auge am Sucher zu verschieben. Es muß scheinbar Alles schnell, schnell gehen.
Aber zum Glück kann man auch mal das Hirn ausschalten und die Point+Shoot-Taste drücken. Dann muß man nichts einstellen und kann auch nichts einstellen außer +/- Korrektur.
Apropos Taste: jetzt beginnt das wirkliche Problem. Es gibt Tasten, Hebel und Rädchen für diverse Funktionen wie +/- Korrektur, AE-Lock, Einblenden einer Wasserwaage (sehr schön!!), Einstellen diverser Automatiken, ISO-Einstellung, Weißabgleich, Meßcharakteristik, Einzel-, Serienbild- oder sonstwie-Schaltung. Bestimmt habe ich noch was vergessen. Nun geht es aber erst richtig los: Zusätzlich kann man noch 5 Tasten mit beliebigen Funktionen belegen und ein Quickmenü per Tastendruck aufrufen, das auch mit schätzungsweise 10 frei konfigurierbaren Menüpunkten belegt werden kann. Ich habe nicht wirklich eine Idee, was ich damit anfangen soll.
Hat einer das z.B. an einer Nikon F3 oder Pentax ME oder Canon AE1 jemals vermisst? Wer benutzt das alles beim Fotografieren? Da kommt man ja vor lauter Menü- und Knöpfchendrückerei überhaupt nicht mehr zum Fotografieren. Deshalb schnell mal mit Dauerfeuer, Bracketing usw. 100 Bilder durchjagen. Es wird schon was dabei sein.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 26.07.2014 22:29 | nach oben springen

#2

RE: die armen Digitalfotografen

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 27.07.2014 06:44
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von bilderknipser im Beitrag #1
[...] noch spezielle Konfigurationen für SW-Fotografie (auch im Sucher SW sehr praktisch),
Also daß man das dann auch im Sucher sieht, das ist aber SEHR neckisch. Das vermisse ich bei allen meinen Kameras.
Die Motivprogramme und Effektfilter braucht kein Mensch. Die peppen nur den Werbeprospekt auf, damit sich die Kamera leichter verkaufen läßt. BRAUCHEN tut sowas kein Mensch.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #1

Zusätzlich kann man noch 5 Tasten mit beliebigen Funktionen belegen und ein Quickmenü per Tastendruck aufrufen, das auch mit schätzungsweise 10 frei konfigurierbaren Menüpunkten belegt werden kann. Ich habe nicht wirklich eine Idee, was ich damit anfangen soll.
Meine F80, F6 und D700 haben das auch, allerdings nur eine einzige F-Taste. Habe ich noch nie benutzt.

Vermutlich kann man da mit verschiedenen Tasten ein Sportprogramm definieren, dann vielleicht ein Interview-Programm und sowas, um dann beispielsweise bei einer Veranstaltung mit einem Tastendruck schnell hin- und herschalten zu können. Nikon hat dafür vier Menüeinstellungen, aber dort muß man das im Menü umschalten. (Noch nie benutzt!) Nur: Welcher Sportjournalist benutzt eine Lumix-Knipse? Die haben doch alle DSLRs. Vermutlich ist das also ebenfalls nur für'n Werbeprospekt.

"Schau her! Kamera, ganz neu. Viele, viele Megapixel, viele Motivprogramme, Funktionstasten, Effektfilter, Du kaufen!" So in etwa. Aber das spätere SW-Bild im Sucher zu sehen, das ist wirklich klasse. Das hätte ich auch gerne.

Daniel


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#3

RE: die armen Digitalfotografen

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 27.07.2014 09:09
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

... warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Blende, Zeit, Fokus. Mehr macht auch keine Digi. Habe noch kein Handbuch zu einer Digitalen (und auch noch zu keiner AF-SLR mit Motivprogrammen...) durchgearbeitet. Stelle bei DSLR und AF-SLR meistens auf Zeitautomatik, und korrigiere ggf. die Belichtungszeit. SW-Modi und was es da sonst noch für Effekte gibt, interessiert mich nicht. Ich imitiere Sachen nur ungern, die man ohne größere Probleme auch in echt haben kann...
Dass es mit der ganzen modernen Technik ziemlich schnell gehen kann, hat aber wirklich Vorteile... v.a. wenn man spontane Sachen fotografieren will, Tiere oder kleine Kinder, die denken überhaupt nicht daran, mal kurz stillzuhalten, damit Papa scharfstellen kann...
Kann natürlich mal nett sein, zu sehen, wie die Automatik macht, aber so... als Steckenpferd ist das für mich nichts.


zuletzt bearbeitet 27.07.2014 09:10 | nach oben springen

#4

RE: die armen Digitalfotografen

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 27.07.2014 11:44
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von namir im Beitrag #3
Blende, Zeit, Fokus. Mehr macht auch keine Digi.
...und ISO und Weißabgleich. Und bei der Belichtungsmessung gibt es verschiedene Meßcharakteristika, aber die gab es schon zu analogen Zeiten im letzten Jahrtausend.

Daniel


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#5

RE: die armen Digitalfotografen

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 27.07.2014 21:26
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Ich wollte keine Lanze für oder gegen die eine oder andere Art der Fotografie brechen, sondern mich darüber mockieren, daß der Digibenutzer mit derart vielen Einstellmöglichkeiten konfrontiert wird, daß man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht.

In dem Punkt SW muß ich dann aber doch sagen, daß ich es sehr vorteilhaft finde, das Motiv im Sucher in SW zu sehen.


Gruß
Jochen
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#6

RE: die armen Digitalfotografen

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 28.07.2014 05:08
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von bilderknipser im Beitrag #5
Ich wollte keine Lanze für oder gegen die eine oder andere Art der Fotografie brechen,
Haben wir oder zumindest ich auch nicht so empfunden, zumal die letzten Analogkameras ähnlich ausgestattet sind wie die aktuellen Digis.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #5
In dem Punkt SW muß ich dann aber doch sagen, daß ich es sehr vorteilhaft finde, das Motiv im Sucher in SW zu sehen.
Und in diesem Punkt, wie ich schon geschrieben habe, beneide ich Dich wirklich. Das ist wirklich etwas wert.

Daniel


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#7

RE: die armen Digitalfotografen

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 28.07.2014 05:18
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Daniel im Beitrag #6
zumal die letzten Analogkameras ähnlich ausgestattet sind wie die aktuellen Digis.


Das stimmt wohl. Daß man bei der F80 (oder war es die 100 oder beide) ein Gitter im Sucher einblenden konnte, fand ich auch genial.


Gruß
Jochen
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#8

RE: die armen Digitalfotografen

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 29.07.2014 21:53
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Die Speichertasten ermöglich es einem schnell in seine gewünschte Einstellung zu springen. So gebe es z.B. die Möglichkeit zwei Zustände einzustellen - in der Kirche "hohe Isozahl" und für draußen "niedrige Isozahl und Messpunkt z.B. als Spotmessung und man müsste sich in dem "Gefecht" nicht durch zig Unterprogramme arbeiten.

Es gibt Funktionen die sind praktisch und Funktionen die vermisst man. So hatte ich einen "Nikonlehrer" der mir seine Arbeitsweise erklärt hat - leider geht diese Arbeitsweise nicht mit meiner Kamera. Bei der Nikon war es Möglich nicht nur den AF Messpunkt zu verschieben, es konnte auch der Spotmesspunkt verschoben werden. Letzteres geht bei meiner Kamera nicht und so muss ich deutlich mehr Bilder(Konzertfotografie) hinterher bearbeiten um die Raws einzustellen.

Von jemand anderes habe ich die Einstellung des Jpegs übernommen - ich nutze zwar keine, aber die Bildanzeige, mit welcher dem Model das gemachte Bild gezeigt wird, verändert sich.


Steve
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