#31

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 17:24
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Hallo in die Runde.
Meine "derzeitige" Meinung:
"Eine Lochkamera ist für mich ein Lochkamera und sollte es auch in dieser reinen Form bleiben."

Also keine Zwischenschaltung von Linsen. Das ist alte Fototechnik, die Lochkamera pur.
Seit über 100 Jahren als Kamera im Einsatz, die Filme belichtet.

Um die Abbildungsqualität zu verbessern wurden Linse/Linsen erschaffen und deren Qualität bis dato verbessert.
Alle Linsen haben zwangsweise Fehler.
Löcher/Pinhole auch.
Ab einem bestimmten Pinhole-Durchmesser und bestimmter Negativgrösse schlägt jede Pinhole jegliches Objektiv der Erdenmenschen.
Nur ist dann das Negativ unmenschlich gross.
Das bedeutet aber, das mit der Grösse des Negatives und angepasster Pinhole die Abbildungs-Qualität wächst.
Hier ist also ein Kompromiss zu finden.
Der Kontrast geht flitzen weil das Löchlein Licht und Schatten in der Grösse der Pinhole vermischt.
Der Schärfe geht flitzen weil das Löchlein die Bildpunkte in der Grösse der Pinhole vermischt.
Aber alles zusammen macht halt die Aura dieser Bilder aus.

Die Bilder sind also etwas "Duster" wenn man es will. Es geht aber auch anders.
Die Motive sind für mich recht optimal, wenn sie recht grobes kontrastreich zeigen.
Grössere Negative zeigen auch deutlich bessere Details, die sehr gut wirkten.
Die habe ich damals selbst vor 15-20 Jahren in einer Ausstellung gesehen.

Ob ich das Ziel erreichen möchte, ist mir als Bastler noch nicht so klar.
Ich werde mich mal auf den Weg machen.
Gruss vom Berthold mit seinem derzeitigen Standpunkt, der morgen schon wieder anders sein kann.


Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
zuletzt bearbeitet 03.09.2013 17:26 | nach oben springen

#32

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 20:41
von Gelöschtes Mitglied
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Ups, der Lochkamera-Rechner :
http://www.die-lochkamera.de/ im Linken Frame auf Lochkamera-Rechner klicken. Hier bekommt man die optimale Blende in Anhängigkeit von Brennweite und Filmformat errechnet. Dabei wird die Beugungsunschärfe mit einbezogen. Das wäre bei Kleinbild und 50 mm ein Loch von 0,37 mm mit dem Blendenwert f/135. Mit einem optischen System davor ist die optimale Blende natürlich wesentlich kleiner, aber das hängt stark von der Güte des Objektivs ab. Eine einfache Meniskuslinse wird sicher bei wesentlich kleinerer Blende noch profitieren und ein Hochleistungsobjektiv schon ab Blende 4 messbar schlechter werden kann. Deshalb meine zugegeben grobe Schätzung für f/64 bei einem Meniskus.

"aber wie soll denn ein Zerstreungskreis scharf werden ohne richtige Fokussierung? Resultiert der nicht aus der Fokussierung?"

Ein Zerstreuungskreis ist niemals "scharf". Ein Kreis ist kein Punkt und eine ideal punktförmige Schärfe gibt es nicht mal bei Zeiss. Wenn der Kreis klein genug ist, empfinden wir ihn als scharf. Eine Lochkamera liefert prinzipbedingt immer rel. große Zerstreuungskreise. Je größer die Brennweite, um so größer der Kreis bei gleicher Lochgröße. Wenn ich jetzt eine Sammellinse davor mache, wird der Zertreuungskreis immer kleiner sein als ohne Linse, solange der Brennpunkt nicht (weit) vor der Bildebene ist. Denn die Sammellinse sammelt - also bündelt - ja das Licht. Also wird der Zerstreuungskreis kleiner. Und kleinerer Zerstreuungskreis bedeutet nun mal schärfer.

PS: ob man jetzt unbedingt eine möglichst hohe Schärfe mit einer Lochkamera anstrebt, ist eine andere Frage. Man wird niemals die Schärfe auch nur eines einfachen Dreilinsers erreichen. Wie Berthold sagte, die Fehler machen den Charakter des Bildes aus. Ich habe ziemlich unscharfe Bilder mit rel. großen Löchern und handgehalten bei 1/8 oder so gesehen, die mich sehr beeindruckt haben. Es kommt halt immer drauf an, was sich die graue Masse hinter der Kamera ausdenkt.


zuletzt bearbeitet 03.09.2013 20:55 | nach oben springen

#33

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 22:08
von Gelöschtes Mitglied
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""Ein Zerstreuungskreis ist niemals "scharf". ""

Muss mich mal in Ruhe genauer mit dem Thema Zerstreunungskreis befassen, danke Dir.

""ob man jetzt unbedingt eine möglichst hohe Schärfe mit einer Lochkamera anstrebt, ist eine andere Frage. ""

Die der TO für sich ja beantwortet hatte, und den anderen Lochblendlern wohl auch nichts bedeutet.
Wie auch bei schönen alten Linsen, ists der ureigne Charakter, den man herausarbeiten möchte, genau!
Welchen ich persönlich als zu struppig empfinde.
Aber ich hab ja längst nicht alles gesehen :-)

VG,
Platte


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#34

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 22:22
von Gelöschtes Mitglied
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Übrigens, wegen der Beugungsunschärfe sind ausgefranste Lochränder für eine möglichst hohe Schärfe absolutes Gift. Da macht ein glattes, sauberes Loch wirklich Sinn. Macht dann aber keine schönen "Strahlenkränze".

Noch was vergessen: den Lochdurchmesser und die Lochqualität kann man ziemlich einfach beurteilen, wenn man einen Scanner hat. Mit ca. 2400 DPI scannen und im Bearbeitungsprogramm anschauen. Millimeter statt Pixel am Lineal anzeigen lassen, voila.


zuletzt bearbeitet 03.09.2013 22:23 | nach oben springen

#35

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 04.09.2013 01:37
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Diese Loreo lens-in-a-cap kommt mit Blende 64 schon sehr nahe an die Anmutung einer Lochkamera heran und ist aber noch gut handhabbar, was Belichtungsmessung, Freihandaufnahme usw. angeht. Am schönsten finde ich bei den Lochkamerabildern (und dem Loreo bei f64) jedenfalls die Lichtstimmung, die immer so ganz anders ist als mit einem normalen Objektiv aufgenommene Bilder.


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#36

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 06.09.2013 00:01
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von bilderknipser im Beitrag #35
Diese Loreo lens-in-a-cap kommt mit Blende 64 schon sehr nahe an die Anmutung einer Lochkamera heran und ist aber noch gut handhabbar, was Belichtungsmessung, Freihandaufnahme usw. angeht. Am schönsten finde ich bei den Lochkamerabildern (und dem Loreo bei f64) jedenfalls die Lichtstimmung, die immer so ganz anders ist als mit einem normalen Objektiv aufgenommene Bilder.


Danke für den Tip - das scheint mir ja ein trefflich Spielzeug zu sein! Und das gibt es für alle SLR meines Haushalts.

Viele Grüße
Nils


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