#1

Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 13.06.2013 22:04
von Frasage • Mitglied | 19 Beiträge

Hallo.

Ich habe einen Leitz Focomat V35 von meinem Vater geerbt. Ich würde gerne Abzüge à la Cartier-Bresson machen mit minimalem schwarzem Rand um das Bild.

Ist das mit diesem Vergrößerer überhaupt möglich? Die Maske des Filmhalters ist scheinbar exakt auf 24x36 ausgelegt. Gibt es vielleicht ein Zubehörteil dazu?

Danke schonmal für jeden Hinweis!

Fabian.


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#2

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 13.06.2013 22:18
von HenningH • Mitglied | 1.216 Beiträge

Hallo Fabian,

es gibt für den V35 eine größere Maske (25x37 oder so). Die müsste bei Leitz noch für sehr viel Geld erhältlich sein.
Ich habe mir eine zweite gebrauchte ertseigert und die eigenhändig aufgefeilt. Der Rahmen ist so zwar noch rustikaler als der (je nach Kamera) ausgefranste Negativrand, aber mir gefällt es so sehr gut.

Swingende Grüße

Henning


_____
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will.
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#3

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 13.06.2013 22:25
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Bilder mit schwarzem Rand macht man normalerweise so, daß man beim Vergrößern einen Rand läßt und nach dem Belichten mit Negativ wird der belichtete Bereich mit einer Platte abgedeckt und nur der Rand belichtet. Frag mich aber nicht, wie man das genau aufeinander bekommt.

Mit HCB hat das allerdings nichts zu tuen. Könnte natürlich sein, daß das mal für eine Ausstellung so gemacht wurde. Normal haben seine Bilder keinen Rand.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#4

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 14.06.2013 07:20
von Frasage • Mitglied | 19 Beiträge

Vielen Dank Henning, du hast mir sehr geholfen.
Ich habe ihn aber leider als gebrauchtes Ersatzteil nicht gefunden. Und neu - das versuch ich erst gar nicht, ist auf jeden Fall zu teuer. In einem anderen Forum hat jemand geschrieben, dass er sich den entsprechenden Rahmen hat anfertigen lassen. Vielleicht frag ich mal meinen Schlosserfreund.

Und Jochen, auch dir vielen Dank. Trotzdem glaube ich, dass du nicht ganz recht damit hast, dass das nichts mit Henri Cartier-Bresson tu tun hat. Zwar habe ich nie originale Abzüge gesehen, leider. Aber erstens: in der Dokumentation "The Impassioned Eye" hat jeder Abzug, den er vorführt, dabei in der Hand hält, diesen charakteristischen schwarzen Rahmen. Und zweitens habe ich, als Beleg, nicht als Beweis natürlich, folgende Passage gefunden "Ganz ohne Eitelkeit ging es aber natürlich auch bei Henri Cartier-Bresson nicht. Der feine schwarze Rand des Negativs, den er rund um seine Abzüge stehen ließ, sollte dem Betrachter unmissverständlich zeigen, dass der Fotograf bereits beim Auslösen den idealen Bildausschnitt gefunden hat. Diese Marotte ist allerdings ein vernachlässigbares Zeichen der Eigensucht gegenüber der diskreten Art des Fotografierens, die Cartier-Bresson betrieb." (http://www.sueddeutsche.de/kultur/cartie...hts-1.1249367-2). Die Ansicht über seine Eitelkeit teile ich allerdings nicht.


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#5

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 14.06.2013 10:12
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Jochens Plattenmethode dürfte gar nicht schwer sein. Man belichtet eben das Bild aufs Papier, läßt es im Rahmen und legt die Platte passender Größe hinein, nimmt das Negativ heraus und schaltet den Vergrößerer erneut ein, bis das Papier ausreichend belichtet ist.


gut Licht
Walter
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#6

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 14.06.2013 10:27
von F._Kilian • Mitglied | 654 Beiträge

Wenn allerdings der HCB - Stil nachempfunden werden soll, ist Hennings Methode die geeignetere.

Die Kanten sind bei der Plattenmethode wirklich sehr hart, kein Zweifel, dass das auch einen schwarzen Rand ergibt. Wenn man jedoch über das Negativ hinaus belichtet, wird sich ein etwas anderer Rand bilden. Allein aufgrund der Entfernung und dem Nachlassen der Schärfe an den Ränder, wenn dazu noch das Feilen kommt, dann steigert sich dieses offenbar charakteristische Merkmal noch mehr...

LG

Flemming!


_________________________________________________

"Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (L. Wittgenstein)
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#7

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 14.06.2013 10:31
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Frasage im Beitrag #4
dass du nicht ganz recht damit hast, dass das nichts mit Henri Cartier-Bresson tu tun hat

Tatsächlich. Ich habe den dicken Wälzer "sein Werk sein Leben" sogar im Regal stehen und da haben fast alle Bilder den schwarzen Rand, den Du meinst. Es ist aber nicht eigentlich ein schwarzer Rand, so wie ich es beschrieben habe, sondern es sind offensichtlich bewußt unsaubere Vergrößerungen, die mit einer etwas zu großen Maske entstanden sind. Die Ränder sind unregelmäßig und ungleich breit und teilweise ist die Perforation zu sehen. Das ist mit vielen Vergrößerern sehr einfach zu machen, wenn die Bildbühnen mit verstellbaren Maskenbändern haben, z.B. um Ausschnitte zu begrenzen. Man nimmt dann einfach die Bildbühne für das nächstgrößere Negativformat und schiebt die Maskenbänder nicht ganz auf die Negativgröße zusammen. Der V35 - das schließe ich aus dem Namen - ist aber vermutlich nur auf KB ausgelegt.


Gruß
Jochen
------
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meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 14.06.2013 10:33 | nach oben springen

#8

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 14.06.2013 15:01
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

hatte HCB den Rand nicht (auch?) deswegen mitvergrößert, damit keiner nur Ausschnitte seiner Bilder irgendwo nachdruckt? Zwei Methoden wurden genannt, entsprechende Maske kaufen bzw. feilen. Was mir sonst noch einfällt:
Oft ist die obere Maske größer als die untere, und damit wahrscheinlich/vielleicht auch groß genug, um den Rand mitzuvergrößern. Um den Rand mitzuvergrößern könnte man versuchen, einfach einen zweiten Satz Masken zu ergattern, und mit zwei oberen Masken zu arbeiten. Wenn's nicht geht, kann man immer noch feilen. Wie sauber die Ausführung ist, ist nicht so entscheidend, der innere Rand des schwarzen Streifens wird ja durch das Negativ bestimmt, der äußere durch den Vergrößerungsrahmen.
Sonst kann man sich auch eine komplette Bühne selber basteln, habe das mal für einen Opemus IIa gemacht, bei dem ich das Negativ "tieferlegen" musste, nachdem ich ein M39 Objektiv adaptiert hatte. Paar Bastel-PVC Platten, Lineal, Geodreieck, Cutter, KLeber... nicht schwer, und funktioniert. Würde ich aber nur machen, wenn ein Maskensatz schwer aufzutreiben wäre.


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#9

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 14.06.2013 20:55
von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge

Zur Vorgehnsweise ist ja schon alles gesagt.

Ich bezweifle aber das HCB je selbst im Labor war und wenn nur
um ein Schwätzchen mit dem Laboranten zu halten.

Gruß
Michael


everybody's darling is everybody's Depp (FJS)
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#10

RE: Bilder à la Cartier-Bresson Focomat V35

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 15.06.2013 05:21
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Man sollte bei der Feilerei aber bedenken, daß das zu ungewolltem Lichtfall führen kann. Es hat schon Gründe, daß die Maske den Rand und die Perforation normalerweise nicht freigibt.


gut Licht
Walter
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