#1

Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.11.2012 22:02
von Bastler • Mitglied | 40 Beiträge

Erst mal vorab, um mich ehrlich zu machen: Die im folgenden gezeigten Bilder habe nicht ich fotografiert. Vielleicht paßt dieser Beitrag deshalb besser unter "Erfahrungsberichte" oder gar "Offtopic", ein Moderator möge verschieben, falls notwendig. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung, ob man durch Erwerb eines belichteten Films in Deutschland die Rechte an den Bildern mit kauft, das Internet war für diese Info keine gute Quelle. In der Hoffnung, daß es aufgrund des geringen künstlerischen Wertes vertretbar ist, möchte ich diese abschreckenden Beispiele jedoch auszugsweise mit dem hoffentlich geneigten Publikum hier teilen.

Der Vollständigkeit zuliebe aber hier die Vorgeschichte:
Inspiriert durch den Beitrag über die Taxona hier im Forum, fühlte ich mich veranlaßt, doch mal eine 24x24-Kleinbildkamera auszuprobieren, und erwarb eine - nein, eigentlich zwei - Agfa Optima Rapid Kameras für einen geradezu nominellen Betrag. Einen Erfahrungsbericht dazu - und zum Rapid-System - könnte ich beisteuern, falls es dafür wirklich Interesse gibt.
Unerwarteterweise war in beiden Kameras uralter Film, Agfa XR, was laut Netz wohl in etwa ein XRG 200 war, also C-41 kompatibel. Schön natürlich auch, weil ich beide Patronen hatte. Einer der Filme war voll belichtet, und wer kann in so einem Fall denn der Neugier widerstehen?
Naiv wie ich bin, dachte ich, wenn ich den Film einfach in eine normale 135er Patrone umfülle, kann ich den bei Rossmann entwickeln lassen, und riskiere nicht den Verlust einer Rapid-Patrone. Na ja, fast. Denn obwohl ich für die Größe der Bilder "9x9" als Sonderwunsch angab, kam der Film falsch geschnitten und die Bilder rechteckig, jeweils ein und ein halbes Bild auf einem Abzug.
Allerdings kann ich Rossmann hier wirklich keinen Fahler anlasten: Offensichtlich ist das latente Bild doch nicht über Jahrzehnte stabil, jedenfalls nicht auf Farbfilm. Die Negative sind, bei Licht betrachtet, so flau und an den Rändern durch Lichteinfall so verschleiert, daß wohl keine noch so gute Labormaschine aus diesem Bildmatsch die korrekte Lage der Schnitte bestimmen kann. Die hier gezeigten Scans vom Abzug sind schon ziemlich das Maximum, was man aus den Negativen noch herausholen konnte.
Fazit: Alten Farbfilm doch lieber als Schwarzweiss entwickeln, und bei 24x24 ist es eventuell besser für's Labor, die Codierung auf der Patrone abzukleben. Und doch... in einem Lomo-Forum hätten diese Bilder vielleicht Eindruck gemacht.

Angefügte Bilder:
Agfa-XR 001.jpg
Agfa-XR002.jpg
Agfa-XR003.jpg

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#2

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.11.2012 22:06
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

was für ein begnadeter Inneneinrichter da doch am Werke war


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#3

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.11.2012 22:19
von Gelöschtes Mitglied
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Ja, feinster 70er Barock-Pop


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#4

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.11.2012 22:42
von Gelöschtes Mitglied
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Ist doch absolut stimmig zu den Motiven, der Look.

Ansonsten deckt sich das mit meinen Erfahrungen mit Farbfilm, sieben Jahre nach Belichtung waren ok, knapp 20 Jahre ging gar nicht mehr. Wie alt der Film wohl war? Bis wann gab es Rapid-Filme? Dafür finde ich es noch ganz erstaunlich. Hier ist ein Bild von einem gefundenen Film einer Kollegin, ca 20 Jahre nach Belichtung entwickelt. Einmal unbearbeitet, einmal nach massiven EBV-Maßnahmen. Das Großlabor hatte keine Abzüge beigelegt.

Und, ja, Großlabore kennen kein quadratisches KB-Format. Daher nutze ich die Taxona z.Zt. nur für SW, eventuelle Farbfilme würde ich auch selbst entwickeln.

Viele Grüße
Nils

Angefügte Bilder:
optima1-800.jpg
optima1-unbearbeitet.jpg

zuletzt bearbeitet 03.11.2012 22:49 | nach oben springen

#5

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.11.2012 23:10
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Manchmal hilft "nicht schneiden" auf der Tüte. Das kann dann auch zu einem Intelligenztest der Leute geraten, wie z.B. als ich beim Mediamarkt nach der Ursache für den ungewöhnlich hohen Entwicklungspreis des aufgerollten KB-Filmes fragte. Da hatte jemand zusätzlich den Kostencode für "Aufpreis Rollfilmentwicklung" aktiviert

Aber so ganz nebenbei: offenbar tauge ich nicht zum Voyeur, denn ich habe noch nie in Kameras gefundene Filme entwickeln lassen. Da war mir auch das Geld zu schade. Einige habe ich hier noch liegen, weil ich eventuell die Patronen für Meterware verwende.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 03.11.2012 23:11 | nach oben springen

#6

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.11.2012 23:15
von anTon • Mitglied | 6.858 Beiträge

also ich könnte da auch nicht widerstehen die Filme entwickeln zu lassen. Alleine die 3 Beispiele haben sich doch gelohnt :)


--------------------------------------------------------------------------
Signatur vom Moderator zensiert
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#7

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 04.11.2012 02:36
von Aldiloia • Mitglied | 207 Beiträge

Auch bei Nachtaufnahmen ist „Bitte nicht schneiden“ empfehlenswert. Mein erster Diafilm mit Gewitteraufnahmen war auch falsch geschnitten, weil der Automat den ersten Blitz als Steg erkannte & so den restlichen Film dementsprechend falsch schnitt. Die schwarzen Stege sind ja vom schwarzen Nachthimmel schwer zu unterscheiden. Natürlich kostet das Nichtschneiden des Films extra (Sonderentwicklung = doppelte Entwicklungskosten) weil ja das Endlosfilmband welches durch den Automaten läuft extra entnommen werden muß. Aber das war es mir wert.


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#8

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 04.11.2012 02:38
von Volker Warbende • Mitglied | 1.834 Beiträge

Zitat von anTon im Beitrag #6
also ich könnte da auch nicht widerstehen die Filme entwickeln zu lassen. Alleine die 3 Beispiele haben sich doch gelohnt :)
Finde ich auch, so ein grinsender Schulranzen hat doch was.



.
.

Meine Meinung ist objektiv absolut subjektiv und/oder/aber subjektiv absolut objektiv

.
.

UnBuntUndBunt....4,5 x 6,0 at ipernity
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#9

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 04.11.2012 07:20
von Bastler • Mitglied | 40 Beiträge

Danke an alle für die rege (und so positive) Resonanz!

An Nils: Das Bild ist nach digitaler Bearbeitung, bis auf die Körnigkeit, ja fast "wie neu". Beeindruckend. Ich bin da noch nicht so weit, aber wenn ich erst mal selber scannen kann, kommt das vielleicht auch noch.

Ein Versuch mit dem Film aus der zweiten Kamera (der offensichtlich noch älter war) zeigte übrigens, daß ich mich in einem Punkt geirrt habe. Auf dem ganz alten Film gleicher Sorte sind ein paar Bilder noch schemenhaft erkennbar, die letzten vier jedoch, die ich selbst (kürzlich) belichtet habe, gar nicht. Auch die Randeinbelichtungen sind fast nicht mehr zu sehen. Also verdirbt genaugenommen nicht das latente (Silber-)Bild, sondern es werden die Farbkuppler unbrauchbar.


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#10

RE: Lomo wider Willen

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 04.11.2012 08:36
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Natürlich kostet das Nichtschneiden des Films extra (Sonderentwicklung = doppelte Entwicklungskosten) weil ja das Endlosfilmband welches durch den Automaten läuft extra entnommen werden muß.



Das kommt wohl auch auf das Geschäft/Labor an; ich habe jedenfalls schon etliche Filme mit dieser Angabe ohne Aufschlag zurückerhalten (meist Diafilme), im Fachlabor (wenn wir schon bei dopppelten Kosten sind) sollte das ohnehin kein Thema sein. Einen wichtigen Film würde ich jedenfalls niemals schneiden lassen, das Risiko, daß da selbst bei normal belichteten Filmen etwas schiefgeht, ist viel zu groß. Das einzige Problem beim Nichtschneiden ist, daß so manches Labor noch nichts von Filmschläuchen gehört zu haben scheint und nach althergebrachter Methode die 'nackten' Filme (im besten Fall mit behandschuhten Fingern) aufrollt und (kratzerfreundlich!) in Dosen steckt.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 04.11.2012 08:37 | nach oben springen






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