Hallo zusammen,

ich weiß, dass digitale Bildbearbeitung ein umstrittenes Thema ist. Seit ich einen einigermaßen brauchbaren Scanner mein eigen nenne, hat sich meine Einstellung dazu geändert. Keine Angst, es wird demnächst keinen Godzilla in der Heidelberger Altstadt von mir geben. Aber es gibt sinnvolle Anwendungen, die rein analog und in der Duka einfach nicht machbar sind. Oder nur mit unsinnigem Aufwand. Dazu gehören m.E. eindeutig kosmetische Retuschen.

Ich möchte keine glattgebügelten Gesichter, Filmkorn wenn vorhanden darf und sollte man sehen, der analoge Filmcharakter soll voll erhalten bleiben. Aber sieht die kosmetische Retusche bei diesem Beispiel nicht viel besser aus als das Original, und warum sollte man auf diese Möglichkeit verzichten?

Ich bin mittlerweile einigermaßen eingearbeitet in das Scannen mit Vuescan und die Bearbeitung mit The Gimp. Scannen, Ausflecken, Kontrastbearbeitung und Retusche hat ca. 20 Minuten gedauert. Noch nicht 100% perfekt, fehlt aber wirklich nicht mehr viel.

LG Reinhold

Zitat von grommi

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Seit ich einen einigermaßen brauchbaren Scanner mein eigen nenne, hat sich meine Einstellung dazu geändert.

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Meine auch, allerdings umgekehrt. Selbst einem "dm"-Print (20x30) kann ein guter, aber nicht professioneller Scann nicht das Wasser reichen. Und wenn ich den für eine eventuelle Bearbeitung scanne, habe ich oft besseres Material als mit einem Amateurscanner oder dem 16-base-Scann aus dem Minilab.

Bei Porträts habe ich aber auch gemerkt, daß es konventionell nur mit Weichzeichner geht, wenn man ein zu gutes Objektiv hat. Mit EDV ist man da sehr viel flexibler und kann gezielter arbeiten. Ich benutze die kostenlose Version von "porträt profesionell" aus der c't von vorletztem Monat. Die ist sehr praktisch. Da denke ich daran, auf die aktuelle Version upzudaten, auch wenn ich die Funktionen zur "Verschönerung" (man kann z.B. als Ziel Glamour eingeben) nicht vorhabe zu benutzen.

Was Du bei Deinem schönen Bild geschönt hast bis auf den Augenring, sehe ich allerdings nicht.

Gruß
Jochen

Zitat von bilderknipser

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Was Du bei Deinem schönen Bild geschönt hast bis auf den Augenring, sehe ich allerdings nicht.

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Hast du völlig richtig nicht gesehen Hab ja auch nix weiter gemacht. Ich wollte keine komplette Filterung wie Weichzeinen etc, sondern nur eine ganz gezielte Retusche. Alle Filter, die das ganze Bild beeinflussen, gefallen mir nicht, weil sie den Charakter des Bildes verändern. So war also "Handarbeit" angesagt.

Ich glaube, daß ich das an anderer Stelle schon mal geschrieben habe. Gehört zwar eigentlich überhaupt nicht in ein analoges Forum, aber da es um die Ausarbeitung einer analogen Vorlage geht, ist wohl doch ein kleiner Tip zur Kosmetik erlaubt: Der Weichzeichnerfilter der Software macht etwas Ähnliches wie der "echte" Weichzeichner und produziert Überstrahlungen an den Lichtern. Wenn keine Lichter vorhanden sind oder man ihn falsch einsetzt, dann produziert er nur Unschärfe. Man kann Lichter aber künstlich erzeugen, indem man das Bild vorher gezielt überschärft. An den Kanten entstehen so Lichtsäume, die der Weichzeichnerfilter prima benutzen kann. Die Funktion "Halos unterdrücken" darf man beim Schärfen dann allerdings nicht benutzen.

Gruß
Jochen

Ich bin ja digital angefangen, aber dann immer mehr in Richtung analog gegangen... Das lag für mich hauptsächlich daran, man mag das faul nennen, das ich einfach keine Lust und auch keine Zeit für Berarbeitung am PC vergeuden wollte /hatte. Und somit bin ich langsam zu der Einstellung gekommen, das ich ein Bild versuche vorher "perfekt" zu machen (auch wenn es digital ist). Und wenn es Hautunreinheiten oder so geibt, dann denke ich immer, es gehört doch auch zu dem Menschen... Mag sich etwas sehr radikal anhören... Doch so hat sich das eben entwickelt.

Und deswegen liegt meine D-slr momentan immer mehr im Schrank (außer es geht um Sportfotografie oder so), was nicht zuletzt auch daran liegt, das die Sensorgröße einfach nicht der Größe eines KB-films konkurieren kann und ich solch tolles Korn wie vom SW Film digital nicht hinbekomme...

Gruß,
Flemming.

Wobei das nicht abwertend auf dich zu verstehen sein soll Reinhold...

So muss ich zu den Bildern sagen, dass die veränderte Version doch besser ist. Respekt vor der Einarbeitung in Gimp

Flemming.

Also, Pickel mache ich durchaus schon mal mit dem Kopierstempel weg, ansonsten entferne ich nur Staub und Fussel und mache es etwas heller (mein Scanner scannt gern ein kleines bißchen zu dunkel). Also in etwa der Umfang wie bei Reinhold - ein schlechtes Bild wird bekanntlich auch mit noch so viel Filterei nicht mehr zu einem guten.

Viele Grüße,
Nils

Zitat von F._Kilian

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gekommen, das ich ein Bild versuche vorher "perfekt" zu machen (auch wenn es digital ist)

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Genau! Früher habe ich Farbe nur auf Diafilm gemacht, und da war nichts mehr mit nachträglicher BEarbeitung. Dann flaute FArbe ab, weil keiner mehr Dias anschauen wollte. 95 kam dann mit der (echten) Kodak PhotoCD die "digitale Dunkelkammer", und weil für die SW-Dunkelkammer wegen wachsender Familie kein Platz mehr war. Damit begann das Übel der Nachbearbeitung. Man hat das gemacht, weil es möglich war und nicht weil es nötig war. Ich habe zwar wieder eine Dunkelkammer, aber außer Filmentwicklung liegt sie seit meinem Umzug noch brach. Fotografieren tue ich heute immer noch genauso wie früher, und deshalb habe ich in letzter Zeit wieder häufiger vom Negativ oder Dia 20x30 Prints machen lassen auch von Negativen, von denen ich bereits große Scanns hatte. Die unbearbeiteten Billig-20x30-Prints der Negative und Dias vom "dm" gefallen mir deutlich besser, als die digitalen Prints vom (mühsam) bearbeiteten Scann. Es hat auch noch einen Vorteil: ich muß wieder mehr auf das Bild achten. So Fehler wie schiefen Horizont bügelt "dm" ja nicht aus.

Gruß
Jochen