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Negativscanner Minolta Scan Dual II - Erfahrungsbericht

in Scanner und EBV für analoges Material 13.03.2012 13:04
von Gelöschtes Mitglied
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Seit einiger Zeit kann ich einen Minolta Scan Dual II als Leihgabe benutzen. Er scannt Kleinbild-Negativ-Filme und Dias. Die Auflösung geht bis 2820 DPI, die wohl auch in der Praxis erreicht werden. Die Scans haben somit eine Maximalgröße von ca 2700 x 4000 Pixel, was knapp 11 Megapixel bedeutet. Diese Auflösung dürfte für fast alle Anwendungen ausreichen. Eine Infrarot-Kratzer- und Staub-Korrektur gibt es nicht.

Auf der Filmscanner-info-Seite gibt es einen kurzen und vernichtenden Bericht über den Scanner. Mit der Original-Software von Minolta ist das Teil wirklich nicht gut: schlechte Schattenzeichnung und mangelhafte Schärfe. Ganz anders bei Verwendung von Vuescan. Damit habe ich ganz hervorragende Ergebnisse erzielt, in SW und Farbe. Die Auflösung/Bildschärfe ist sehr hoch und man kommt völlig ohne Nachschärfen aus. Die Histogramme sehen in Vuescan erst mal ziemlich "gezackt" aus, an den Scans ist aber absolut nichts auszusetzen.

Die fehlende IR-Korrektur ist bei SW-Filmen ohne jede Bedeutung, da sie dort nicht funktionieren würde. Und bei Farbfilmen ist natürlich wie in SW sauberes Arbeiten angesagt.

Der Filmhalter ist etwas frickelig und der Bildausschnitt beträgt ca. 23x35 mm, es wird also ein Millimeter abgedeckt. Die Handhabung ist ziemlich frickelig, bei störrischen Filmen sind Baumwollhandschuhe angesagt. Einmal mehr weiß man eine gute Planlage des Films zu schätzen, für mich ein sehr wichtiges Film-Kaufkriterium. Die Scans lassen sich manuell fokussieren, indem man eine Markierung in den Bereich setzt, welcher am schärfsten erscheinen soll. Das ist auch sehr empfehlenswert, da es sonst schon mal zu unscharfen Scans kommen kann.

Der Farbableich mit Vuescan war bei dem einen bisher gescannten Farbfilm absolut problemlos. Ich hatte damit aber bisher auch mit meinem Canoscan 8800F noch keine Probleme. Die häufigen Klagen über schlecht scanbare Farbfilme kann ich zumindest bisher nicht nachvollziehen.

Wer also eine Bedienung ohne Automatik-Komfort nicht scheut und auf Infrarot-Korrektur verzichten kann, der bekommt mit dem Scan Dual II ein hervorragendes Arbeitsgerät zu einem günstigen Preis. Es ist natürlich schon lange nur gebraucht zu bekommen, der Preis dürfte bei grob 50 - 100 Eure liegen. Ein gutes Scanprogramm ist allerdings unabdingbar.

Der Farbfilm des Bildbeipiels hier war übrigens ein 9 Jahre überlagerter Agfa Vista 400, Rossmann-Entwicklung, verknipst in der schön einfachen Minolta Hi-Matic CS II. Die mitgelieferten Erstabzüge waren mal wieder grauenhaft. Ausbelichtungen von guten, eigenen Scans sind dagegen perfekt. SW war ein RPX100 in der Canon A1 mit 1.4/50er und in Caffenol-C-L entwickelt. Die Ausschnitte entsprechen 5x5 mm Negativfläche. Die lineare Vergrößerung auf dem Monitor mag sich jeder selbst ausrechnen, bei mir ist es in Vollbildansicht des Ausschnittes 60-fach :-)

LG Reinhold

Angefügte Bilder:
08-m.jpg
scan14-5x5mm-1.jpg
scan14-5x5mm-2.jpg
scan14-s.jpg

zuletzt bearbeitet 13.03.2012 13:12 | nach oben springen






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